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Klage gegen Landesregierung: Umweltaktivisten kämpfen gegen geplante Gasbohrungen vor Borkum





Gasbohrungen vor Borkum: Klage gegen deutsche Genehmigung

Gasbohrungen vor Borkum: Klage gegen deutsche Genehmigung

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zusammen mit dem BUND Niedersachsen und der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland Klage gegen die Genehmigung eines Seekabels für die geplanten Gasbohrungen vor Borkum eingereicht. Ziel der Klage ist es, die unwiederbringliche Zerstörung geschützter Riffe zu verhindern. Die Landesregierung Niedersachsen wird aufgefordert, das umstrittene Projekt zum Schutz von Klima, Natur und den Menschen in der Region zu stoppen.

Die Kritik der drei Organisationen richtet sich vor allem gegen den Sofortvollzug der Genehmigung, der auf massiven Druck des niederländischen Öl- und Gaskonzerns One-Dyas durchgesetzt wurde. Sie werfen der Landesregierung vor, Profitinteressen über Klimaschutz, Ökosysteme und die Lebensqualität der Bevölkerung zu stellen. Angesichts der fortschreitenden Klimakrise und der unnötigen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sei es nicht zeitgemäß, neue Gasbohrungen in der Nordsee zu beginnen.

Die DUH fordert die Landesregierung auf, ihre Entscheidung zu überdenken und die Gasbohrungen vor Borkum zu verhindern. Laut Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH, sei das Projekt weder energiepolitisch noch ökologisch gerechtfertigt. Es gebe keinen Bedarf an zusätzlichem Erdgas, um die Energieversorgung zu decken. Stattdessen sollten erneuerbare Energien wie der Windpark Riffgat genutzt werden, um die Region sauber mit Strom zu versorgen.

Der BUND Niedersachsen weist darauf hin, dass die Genehmigung der Gasbohrungen im Widerspruch zum Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer und den Klimazielen der Landesregierung steht. Eine Absenkung des Meeresbodens und die Zerstörung geschützter Riffe seien inakzeptabel. Dr. Tonja Mannstedt, Landesgeschäftsführerin des BUND Niedersachsen, betont, dass eine Ausgleichsfläche in der Genehmigung fehle und One-Dyas sich durch Ausgleichszahlungen das geschützte Biotop „kaufen“ dürfe. Dies stehe im Widerspruch zu einem rechtsstaatlichen Verfahren.

Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland kritisiert, dass wertvolle Steinriffe durch die Bohrungen und Kabelverlegung zerstört würden. Statt weiterhin auf fossile Gasbohrplattformen zu setzen, könnten bis zu 120.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden. Die Initiative setzt sich für den Schutz des Wattenmeers und bedrohter Arten wie dem Schweinswal und der Kegelrobbe ein.

Die Klage der DUH, unterstützt vom BUND Niedersachsen und der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland, zielt darauf ab, die Gasbohrungen vor Borkum zu stoppen und den Schutz von Klima, Natur und den Menschen in der Region zu gewährleisten.

Hintergrund: Der Öl- und Gaskonzern One-Dyas plant Gasbohrungen in der Nordsee. Die Genehmigung der Bohrungen auf deutscher Seite steht bisher noch aus. Die DUH hatte bereits die niederländische Genehmigung erfolgreich vor Gericht angefochten. Die Entscheidung der Landesregierung Niedersachsen wird stark kritisiert, da sie den Interessen des Konzerns One-Dyas Vorrang vor dem Schutz des Wattenmeers und dem Klimaschutz einräumt.

Vorname Nachname Rolle
Constantin Zerger Leiter Energie und Klimaschutz der DUH
Dr. Tonja Mannstedt Landesgeschäftsführerin des BUND Niedersachsen
Bernd Meyerer Sprecher der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland

Berlin

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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