Berlin Aktuell

Kirche in Berlin-Brandenburg bekennt Schuld im Umgang mit Stasi-Mitarbeiter Giebeler

Der Berliner Büger Eckart Giebeler war viele Jahre lang der einzige Pfarrer in den Gefängnissen der DDR. Allerdings war er nicht nur als Seelsorger tätig, sondern auch als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), auch bekannt als Stasi. Als IM mit dem Decknamen „Roland“ bespitzelte er Häftlinge und erstellte Berichte, die in 15 Aktenordnern dokumentiert wurden. Obwohl die Vorwürfe gegen Giebeler bereits vor der Wende bekannt waren, unternahm die damalige Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg nichts dagegen. Erst eine Recherche von ARD-Journalisten führte zu seiner Enttarnung. Knapp 30 Jahre später hat die heutige Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ihre Schuld im Umgang mit Giebeler und seinen Opfern eingestanden. In einer Erklärung der Kirchenleitung heißt es, dass Giebeler systematisch das Beichtgeheimnis verletzt habe und dass dies ein schweres Dienstvergehen sei, das Konsequenzen nach sich ziehe. Es wird betont, dass die Kirche nie gegen Giebeler vorgegangen sei, weil sie sich nicht für einen Staatsbeamten zuständig fühlte. Dies wird rückblickend als Fehler bezeichnet, der auf einen „eklatanten Mangel an Verantwortungsübernahme“ hindeutet. Die Kirchenleitung hat sich in den letzten Jahren immer wieder zu Schuldbekenntnissen bereit erklärt und plant, die Aufarbeitung der Geschichte der Kirche vor 1989 fortzusetzen. Gemäß einem Bericht von www.tagesspiegel.de.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"