Im Mai wurde das Deutschlandticket eingeführt, mit dem man für 49 Euro pro Monat im Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland fahren kann. Wenn man zusätzlich noch Geld von seinem Arbeitgeber erhält und ein Deutschlandticket Job besitzt, kostet das Abo maximal 34,30 Euro. Immer mehr Menschen erkennen die Attraktivität dieses Angebots, wie neue Daten zeigen. Auch in Berlin und Brandenburg ist die Nutzungszahl gestiegen.
Das Deutschlandticket ist nicht nur im Freizeitbereich nützlich, beispielsweise für Ausflüge an die Ostsee oder mit der Harzer Schmalspurbahn. Die meisten Käufer nutzen es für den Alltag und vor allem für Fahrten zur Arbeit. Berlin und Brandenburg gehören zu den Regionen, in denen das Abo-Angebot besonders gut ankommt. Ende Juni waren insgesamt rund 847.000 Nutzer des Deutschlandtickets in der Hauptstadtregion registriert. Inzwischen sind es noch mehr.
Genauer betrachtet waren Ende Juni 686.000 Menschen in Berlin und Brandenburg im Besitz eines Deutschlandtickets. Davon waren 458.016 Kunden der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), gefolgt von der S-Bahn Berlin mit 130.524 Nutzern. Außerdem hatten 70.521 Abonnenten in Berlin und Brandenburg ein Deutschlandticket bei der Deutschen Bahn oder einem anderen Regionalzugbetreiber. Bei den übrigen Verkehrsunternehmen in der Region waren 26.939 Deutschlandticket-Besitzer gelistet.
Auch beim Deutschlandticket Job hat die BVG die meisten Kunden. Ende Juni besaßen 121.407 Kunden der BVG ein solches Firmenticket. Die S-Bahn Berlin hatte Vereinbarungen für 37.114 Abonnenten abgeschlossen. Insgesamt gibt es in der Region 161.602 Nutzer des Deutschlandtickets Job.
Eine genaue Zahl der Neukunden lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht nennen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) berechnet noch belastbare Daten. Die Schätzungen sprechen davon, dass sich die Zahl der Neukunden in Berlin und Brandenburg auf rund 150.000 beläuft.
Schon jetzt gibt es noch mehr Menschen in Berlin und Brandenburg, die das neue Abo in einer Form nutzen. Bei rund 603.000 Abonnements handelt es sich um Deutschlandtickets, davon sind rund 128.000 Deutschlandticket Job enthalten. Das Plus beträgt rund 24.000 Abonnenten.
Auch bundesweit ist der Trend positiv. Im Juni hatten rund 9,5 Millionen Menschen ein gültiges Deutschlandticket. Anfang Juli waren es bereits über zehn Millionen. Der Anstieg ist vor allem auf ehemalige Bus- und Bahnfahrer zurückzuführen, die zuvor Fahrscheine und Tageskarten verwendet hatten.
Der Anteil der Umsteiger auf das Deutschlandticket beträgt 33 Prozent, weitere zehn Prozent sind von nicht im Abo gekauften Zeitkarten umgestiegen. Neun Prozent der neuen Kunden haben zuvor kaum oder gar nicht den öffentlichen Verkehr genutzt, zum Beispiel weil sie zuvor mit dem Auto gefahren sind.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat eine EU-weite Anerkennung des Deutschlandtickets und entsprechender Angebote aus anderen Mitgliedstaaten ins Spiel gebracht. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht dies jedoch noch als langfristige Vision, da die Finanzierung, Genehmigung und Planungssicherheit des Deutschlandtickets für 2024 noch offen sind.