Gelassen durch die Hitze: So vermeiden Sie Konflikte im Sommer
Die sommerliche Hitze kann nicht nur den Körper belasten, sondern auch zu erhöhter Aggressivität und impulsiver Gewalt führen. Dieser Zusammenhang wurde durch verschiedene Studien belegt. Aus diesem Grund wird empfohlen, im Rahmen der Arbeitsgestaltung auch das Thema Hitze und Schutz vor Gewalt zu berücksichtigen. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen geben im Rahmen ihrer Kampagne #GewaltAngehen Tipps, was Unternehmen und Einrichtungen tun können, um ihre Beschäftigten vor den Auswirkungen der Hitze zu schützen und Konflikte zu vermeiden.
Es besteht die Gewissheit, dass Hitze Aggression und Gewaltgeschehen verstärken kann. Die genauen Gründe dafür sind jedoch noch unklar. Laut der Psychologin Hannah Huxholl von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) können hohe Temperaturen dazu führen, dass vermehrt Adrenalin und andere Stresshormone ausgeschüttet werden. Darüber hinaus können das gesteigerte Unwohlsein durch die Hitze und eine erhöhte Reizbarkeit dazu führen, dass Handlungen anderer als feindselig wahrgenommen werden, obwohl sie nicht so gemeint waren.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Konzentrationsschwierigkeiten während Hitzewellen auftreten können. Dadurch können vermehrt Unfälle und Fehler auftreten, die dann zu Gewalt führen können. Beispielsweise könnten Sachbearbeiter aufgrund verlangsamter Reaktionen Kundinnen und Kunden provozieren. Dadurch könnten Konflikte entstehen. Die Folgen davon sind nicht nur körperliche Verletzungen, sondern auch psychische Beeinträchtigungen bei den Betroffenen. Dies kann zu krankheitsbedingten Ausfällen oder sogar Kündigungen führen, die wiederum wirtschaftliche Auswirkungen für das Unternehmen haben können. Daher ist es wichtig, Gewalt durch geeignete Schutzmaßnahmen zu verhindern.
Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, sollten Unternehmen zunächst technische Maßnahmen ergreifen, um Kühlung zu gewährleisten. Beschattete Fenster und Ventilatoren können dazu beitragen, dass sich Räume weniger aufheizen. Darüber hinaus ist es ratsam, die Arbeitszeiten flexibler zu gestalten und Wartezeiten für Kundinnen und Kunden zu minimieren. Des Weiteren können die Beschäftigten über den Zusammenhang von Hitze und Gewalt informiert und in Deeskalation geschult werden. Auf diese Weise lernen sie, auch in kritischen Situationen gelassen zu bleiben und Gespräche ruhig und auf Augenhöhe zu führen. Dies ist besonders wichtig, da der Klimawandel voraussichtlich zu häufigeren Wetterextremen wie Hitzewellen führen wird.
Um hohe Temperaturen in Arbeitsräumen und im Homeoffice zu bekämpfen, finden Sie in diesem Beitrag von top eins, dem Magazin für Führungskräfte im öffentlichen Dienst, nützliche Informationen. Weitere Details zum Zusammenhang zwischen Hitze und Gewalt im Arbeitskontext finden Sie in diesem Artikel von DGUV forum.
Auch die Kampagne #GewaltAngehen der gesetzlichen Unfallversicherung bietet Informationen für Arbeitgeber zur Prävention von Gewalt.