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Gedenken an die Opfer des DDR-Grenzregimes: 62. Jahrestag des Mauerbaus

Am 13. August 2023 wurde in Berlin und Brandenburg der Opfer des DDR-Grenzregimes gedacht, da sich der 62. Jahrestag des Mauerbaus jährte. Bei mehreren Veranstaltungen entlang der ehemaligen Grenze erinnerten Vertreter aus Politik und Gesellschaft an die Menschen, die bei Fluchtversuchen gestorben oder getötet wurden. Auch die Trennung von Familien und die Unfreiheit in der DDR wurden thematisiert.

Die zentrale Gedenkveranstaltung des Landes Brandenburg fand in Teltow statt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mahnte, die Opfer des DDR-Grenzregimes und das historische Unrecht nie zu vergessen. Er betonte, dass die SED-Führung die Menschen in der DDR einmauerte und damit die deutsche Teilung zementierte. Menschen, die versuchten zu fliehen, bezahlten im schlimmsten Fall mit ihrem Leben. Die Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) erklärte, dass die Erinnerung an den Bau der Mauer 1961 verdeutlicht, wie eine bis dahin für unmöglich gehaltene Form von Repression und Gewalt plötzlich Realität wurde. Die Erinnerung an den Fall der Mauer 1989 verdeutlichte hingegen, wie ein scheinbar unmöglicher Traum durch eine friedliche Revolution Wirklichkeit werden konnte.

An der Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam gedachte Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) der Folgen der deutsch-deutschen Teilung. Sie betonte, dass die Mauer das Symbol für die Unterdrückung von Freiheit, Menschenrechten und Demokratie in der DDR war. Die Glienicker Brücke war während des Kalten Krieges auch wegen des Austauschs von Agenten bekannt. Bürgermeister Frank Ewig (CDU) aus Spandau, Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) aus Potsdam und Ortsvorsteher Winfried Sträter aus Groß Glienicke legten Blumen an einem alten Stück Berliner Mauer nieder, welches ein Teil der Mauergedenkstätte im Gutspark Groß Glienicke ist. An anderen Orten in Brandenburg, wie dem Mauerdenkmal Griebnitzsee oder dem Denkmal an der Steinernen Brücke in Schönwalde, waren ebenfalls Gedenkveranstaltungen geplant.

Auch in Berlin wurde der Opfer des DDR-Grenzregimes gedacht. An der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße kamen Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft zusammen, um der Menschen zu gedenken, die bei Fluchtversuchen starben oder getötet wurden. Auch die Trennung von Familien und die Unfreiheit in der DDR wurden thematisiert. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) legte im Namen des Berliner Senats einen Kranz nieder. Sie betonte, dass es auch nach so vielen Jahren wichtig sei, sich daran zu erinnern, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind und dass Menschen für das wieder vereinte Deutschland und das freie Berlin gekämpft oder für ihren Wunsch nach Freiheit sogar ihr Leben geopfert haben.

Der Bau der Berliner Mauer begann am 13. August 1961 und besiegelte die deutsch-deutsche Teilung. Die DDR-Führung wollte damit die Abwanderung von Menschen in den Westen Berlins und in die Bundesrepublik stoppen, da diese die DDR-Wirtschaft bremste und den Staat destabilisierte. Die Berliner Mauer trennte Berlin mehr als 28 Jahre lang und trennte den Westteil der Stadt von seinem Umland. Laut Angaben der Stiftung Berliner Mauer wurden während dieser Zeit mindestens 140 Menschen an der Mauer getötet oder starben im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime. Außerdem kamen mindestens 251 Reisende während oder nach Kontrollen an den Berliner Grenzübergängen ums Leben. Nach Massenprotesten in der DDR wurde die Mauer am 9. November 1989 geöffnet.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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