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Experten entdecken faszinierende Erzwespen mit seltenem Lebensstil in der Döberitzer Heide

PM Artenfund gibt Experten Rätsel auf: Erzwespen mit kuriosem Lebensstil erstmals in der Döberitzer Heide entdeckt

In der Döberitzer Heide bei Berlin wurden Experten der Heinz Sielmann Stiftung vor kurzem auf eine erstaunliche Entdeckung aufmerksam gemacht: Die Erzwespe Eucharis adscendens wurde dort erstmals gesichtet, was auf die komplexe und wertvolle Vielfalt der Landschaft hinweist. Diese Wespenart hat einen hochspezialisierten Lebenswandel und wird deshalb nur selten registriert. Ihre Larven betäuben Insekten und saugen Ameisenköniginnen von innen aus, was sie zu einer faszinierenden und seltenen Art macht.

Die Erzwespe Eucharis adscendens taucht nur ungefähr zwei Wochen im Jahr in ihrer ausgewachsenen Form auf, bevor sie stirbt und Eier sowie Larven hinterlässt. Mit ihrer bizarren Körperform und ihrem schwarz-rot-grün schillernden Panzer wirken diese bis zu einen Zentimeter großen Wespen wie Wesen aus einer anderen Welt.

Doch noch außergewöhnlicher als ihr Aussehen ist nur ihr Lebenswandel. Damit die Larven der Erzwespe heranwachsen können, brauchen sie spezielle Pflanzen und Wirtstiere, bei denen sie parasitieren können. Diese Faktoren waren Mitte Juni in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide vorhanden – und haben dort für ein punktuelles Massenauftreten der Tiere gesorgt.

Die Erzwespe Eucharis adscendens ist eine äußerst seltene Art und bisher kaum erforscht. Es gibt nur wenige Nachweise dieser Art in Deutschland, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass sie nur in einem sehr kurzen Zeitfenster auftritt. Das Wissen über diese Wespen ist daher gering. Die Experten der Heinz Sielmann Stiftung waren jedoch zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnten mehrere Exemplare entdecken.

Nach Beobachtungen und Experimenten wurde der mutmaßliche Lebenszyklus der Erzwespe Eucharis adscendens ermittelt. Die Wespenlarven verfügen über ein Kontaktgift, das ausschließlich auf Insekten wirkt. Berührt ein vorbeilaufendes Insekt die Larve, fällt es betäubt von der Blütendolde auf den Boden, wahrscheinlich inklusive der an ihr haftenden Larve. Forscher vermuten, dass das Insekt dann von Ameisen aufgenommen und als Futter in den Ameisenbau verschleppt wird. Dort gelangt die Wespenlarve schließlich zu ihrem Bestimmungsort und dringt unter die Haut der Königinnenlarve ein. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sie damit, ihren Wirt nach und nach auszusaugen. Erst zum Schluss greift sie die lebenswichtigen Organe an. Schließlich verpuppt sich die Wespenlarve selbst in dem Ameisenkokon und schlüpft als ausgewachsenes Tier, während die ausgesaugte Ameisenpuppe zurückbleibt.

Die komplexe Naturverhältnisse und das Zusammenspiel verschiedener Arten in der Döberitzer Heide ermöglichen das Auftreten von Sichelmöhren, Ameisen und Erzwespen. Dr. Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz bei der Heinz Sielmann Stiftung, betont die Bedeutung des Auftretens von Eucharis adscendens als Beleg für die Strukturvielfalt und Wertigkeit der Landschaft.

Die Experten werden die gefundenen Vorkommen der Erzwespenart weiter beobachten und das Wissen über diese faszinierende Art weiter vertiefen. Eine wissenschaftliche Veröffentlichung zu dem außergewöhnlichen Fund ist geplant, um das Wissen über die Erzwespe Eucharis adscendens zu mehren.

Mehr Informationen über Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide finden Sie hier.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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