Experte warnt: Entlaufene Löwin in Berlin extrem gefährlich
Eine entlaufene Löwin, die in der Nacht auf Donnerstag im Süden Berlins gesichtet wurde, sorgt für Aufregung. Auch Experten in Südbaden sind besorgt über die Situation. Christian Walliser, Raubtierpfleger im Raubtierpark Tatzmania in Löffingen, stuft die Löwin als „brutal gefährlich“ ein. Aufgrund der ungewohnten Umgebung und der aktuellen Situation sei das Tier stark gestresst. Walliser warnt, dass die Löwin in Angriffsmodus schalten könnte und mit Leichtigkeit einen Menschen töten könnte. Nach Einschätzung des Experten besteht nur die Möglichkeit, das Tier mit einem Blasrohr abzuschießen und zu betäuben, um es einzufangen.
Walliser kritisiert zudem die fehlende Kontrolle bei der Haltung von Raubtieren in Deutschland. Es gibt keine einheitliche Linie und jedes Bundesland handhabt die Haltung unterschiedlich. Der Raubtierpfleger bemängelt, dass keine Ausbildung für den Besitz von Raubkatzen in Deutschland erforderlich ist. Es sei relativ einfach, sich eine Raubkatze anzuschaffen, da es in Nachbarländern wie Polen oder Tschechien illegale Zuchtanlagen gibt, von denen aus Tiere über die Grenzen geschmuggelt werden können.
Im Raubtierpark Tatzmania werden hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um Besucher zu schützen. Die Löwen sind durch einen fünf Meter hohen Zaun gesichert, an dem sie nicht hochklettern können. Zusätzlich gibt es einen tiefen Wassergraben vor dem Zaun, um die Tiere weiter abzuschirmen. Obwohl Löwen schwimmen können, würden sie es niemals tun, betont Walliser. Des Weiteren werden die Löwen über Nacht nicht im Freien gehalten, sondern in einem geschützten Stall untergebracht.
Christian Walliser hatte seinen Traum vom eigenen Raubtiergehege verwirklicht, nachdem er zuvor bei einem Zirkus gearbeitet hatte. Der Tierpark Tatzmania in Löffingen beherbergt neben drei afrikanischen Löwen auch fünf sibirische Tiger.
Es bleibt zu hoffen, dass die entlaufene Löwin in Berlin schnell und sicher eingefangen werden kann, um mögliche Gefahren für die Bevölkerung zu minimieren.