Die Bauarbeiten für die Radwege auf der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg sollten eigentlich in den kommenden Wochen beginnen. Ziel war es, dass bis zum Ende des Jahres geschützte Radwege entlang der viel befahrenen Straße zur Verfügung stehen. Doch die Verkehrsverwaltung hat diese Pläne vorerst auf Eis gelegt. Nach heftiger Kritik, unter anderem von der grünen Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck, soll nun jedoch schnell eine Entscheidung getroffen werden. Eine Sprecherin der Verkehrsverwaltung sagte dem Tagesspiegel: „Spätestens Mitte nächster Woche werden wir eine Entscheidung treffen.“
In der Debatte um die Berliner Radwege hat der SPD-Landes- und Fraktionschef Raed Saleh Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) aufgefordert, einen „Mobilitätsgipfel“ einzuberufen. Er wünscht sich einen ehrlichen Dialog mit allen Beteiligten, wie zum Beispiel Land, Bezirke, Radfahrer, Autofahrer, Fußgänger, BVG, Polizei und Feuerwehr. Auch die Sichtweise von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen solle vertreten sein. Die Verkehrsverwaltung hingegen erklärte, dass bereits letzte Woche ein solches Treffen mit vielen Beteiligten stattgefunden habe.
Auf dem Treffen berieten Vertreter verschiedenster Verbände, Initiativen und Polizei sowie Feuerwehr über Verkehrs- und Mobilitätskonzepte für die Stadt. Teilnehmer waren unter anderem Interessengruppen von Fußgängern und Radfahrern, der ADAC, der Bund für Umwelt und Naturschutz, der Landesseniorenbeirat und der Verein Changing Cities. In dieser Woche fand ein weiteres „vertiefendes Treffen“ mit dem Radfahrerclub ADFC und Changing Cities statt.
Die Äußerungen von Saleh wurden von einer Sprecherin der Verkehrssenatorin kommentiert. Sie sagte, dass die Idee eines Mobilitätsgipfels bereits umgesetzt worden sei. Die Ankündigung von Verkehrssenatorin Manja Schreiner, die Planungen für Radwege und bestimmte Projekte erneut zu prüfen, hatte in den vergangenen Wochen zu viel Kritik und kontroversen Debatten über die Verkehrspolitik des neuen schwarz-roten Senats geführt.