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Draghi-Bericht: Forderung nach Bürokratieabbau für den Mittelstand

Wettbewerbsfähigkeit der EU im Fokus: Dr. Dirk Jandura über den Draghi-Bericht

In einem aktuellen Gespräch zum Draghi-Bericht hat Dr. Dirk Jandura, der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, klare Forderungen an die Europäische Union gerichtet. Er betont die Notwendigkeit, den Fokus auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit zu legen, während gleichzeitig Bürokratieabbau gefordert wird.

Der Draghi-Bericht, der heute vorgestellt wurde, stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der EU dar. Jandura kritisiert jedoch, dass es nicht ausreicht, nur Empfehlungen auszusprechen. „Jetzt müssen Taten folgen“, betont er. Dies bedeutet, dass die EU-Kommission ihre Bestimmungen überdenken und guten Gewissens auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen hören sollte, die als Rückgrat der europäischen Wirtschaft gelten.

Besonders hervorzuheben ist Janduras Hinweis auf die Bedeutung der Bürokratie. „Alle Gesetze und Richtlinien müssen auf den Prüfstand, auch die bereits beschlossenen. Nur so schafft man ein Klima, in dem wir in die Zukunft investieren möchten“, erklärt er. Ein Belastungsmoratorium wird gefordert, um sicherzustellen, dass sämtliche neue Regelungen unter dem Gesichtspunkt der Wettbewerbsfähigkeit bewertet werden.

Ein weiterer zentraler Punkt in Janduras Rede ist die Außenwirtschaftsstrategie der EU. Er hebt die Bedeutung der Handelsbeziehungen zu Ländern wie den USA und China hervor und warnt vor der Gefahr einer europäischen Autarkie. „Ein völliges Decoupling ist nicht im Sinne eines funktionierenden Welthandels“, sagt er und plädiert stattdessen für einen fairen und partnerschaftlichen Wettbewerb, der die EU in die Lage versetzt, auf Augenhöhe mit ihren Handelspartnern zu verhandeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Draghi-Bericht nicht nur als ein Dokument, sondern als ein Aufruf zur Handlung betrachtet werden sollte. Die EU steht vor der Herausforderung, Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit stärkt als auch die Wirtschaft in ihrer Gesamtheit unterstützt. Die Vorschläge Janduras geben dabei einen klaren Kurs vor, um die Wirtschaft der EU nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten.

Der Diskurs um die Wettbewerbsfähigkeit der EU bleibt aktuell und relevant, insbesondere in Zeiten globaler Unsicherheiten und wirtschaftlicher Umwälzungen. Die Forderungen nach einem Rückblick auf bisherige Regulierungen und nach einem Bürokratieabbau könnten der Schlüssel zu einem stärkeren und agilen europäischen Binnenmarkt sein.

Berlin, heute.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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