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Digital anmelden und sofort losfahren: Die neue Fahrzeugzulassung „i-Kfz“ ab 1. September erklärt.

Digital anmelden und sofort losfahren - Die neue Fahrzeugzulassung in Deutschland

Berlin und andere deutsche Städte sind bekannt für ihre langen Wartezeiten und Termine für verschiedene Ämter. Besonders bei der Kfz-Anmeldung kann es frustrierend sein, lange auf einen Termin warten zu müssen. Doch das wird sich ab dem 1. September 2023 ändern. Mit der neuen Fahrzeugzulassung "i-Kfz" soll es möglich sein, das Fahrzeug digital anzumelden und sofort loszufahren.

Bereits seit Oktober 2019 können Bürger Standardzulassungsvorgänge im Internet erledigen. Doch bisher musste man nach der Anmeldung noch auf die Zustellung der Fahrzeugdokumente und Plaketten warten, bevor man tatsächlich am Straßenverkehr teilnehmen durfte. Ab September soll der digitale Zulassungsbescheid, der im Zuge der Onlinezulassung ausgegeben wird, dieses Problem lösen. Er gilt für zehn Tage als gültiger Nachweis und ermöglicht es den Fahrzeughaltern, direkt nach der Anmeldung loszufahren.

Damit die digitale Anmeldung reibungslos funktioniert, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen benötigt man einen neuen Personalausweis (nPA) mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID). Alternativ kann auch ein elektronischer Aufenthaltstitel (eAT) als Identitätsnachweis dienen. Zusätzlich wird eine Zulassungsbescheinigung Teil II benötigt, die einen verdeckten Sicherheitscode zum Freirubbeln enthält. Allerdings ist die Nutzung des "i-Kfz"-Verfahrens für Fahrzeuge, bei denen die Zulassungsbescheinigung Teil II bei der Bank hinterlegt ist, nicht möglich.

Der Online-Anmeldeprozess besteht aus verschiedenen Schritten. Zunächst muss man sich auf der Website der zuständigen Zulassungsbehörde identifizieren, entweder mit der "AusweisApp2" oder einem Kartenlesegerät. Anschließend gibt man die erforderlichen Daten ein, wie den Sicherheitscode der Zulassungsbescheinigung Teil II, die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) und die eVB-Nummer der Versicherung als Nachweis der Kfz-Haftpflichtversicherung. Zudem wird eine Kontonummer (IBAN) abgefragt, da die Kfz-Steuer im Lastschriftverfahren abgebucht wird. Nach Auswahl eines verfügbaren Kennzeichens und der Bezahlung per ePayment-System erhält man den digitalen Zulassungsbescheid direkt zum Download.

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Bei der Anmeldung müssen Halter jedoch beachten, dass sie sich selbst um die Nummernschilder kümmern müssen. Das Kennzeichen wird erst im Onlineprozess ausgewählt, daher müssen die Schilder entweder vorab reserviert oder später selbst geprägt werden. Erst wenn das Fahrzeug mit den entsprechenden Schildern ausgestattet ist, darf man trotz der digitalen Anmeldung auch tatsächlich losfahren.

Die digitale Fahrzeugzulassung bietet einige Vorteile wie Zeitersparnis und Bequemlichkeit. Doch es gibt auch einen Nachteil: Das Verfahren funktioniert nur bei Fahrzeugen, die ab dem 1. Januar 2015 erstmals zugelassen wurden. Denn seitdem gibt es verdeckte Sicherheitscodes auf den Zulassungsbescheinigungen. Zudem müssen Halter beachten, dass die Gebühren für die Zulassung etwas höher sind als bei der Anmeldung vor Ort.

Ein weiteres neues Feature ist, dass Autokäufer bei vielen Kfz-Versicherern auch die Zulassung für ihr Fahrzeug beantragen können. Dank der Zentralen Großkundenschnittstelle beim Kraftfahrt-Bundesamt können Autohäuser und Zulassungsdienstleister Zulassungsanträge in die "i-Kfz"-Portale einsteuern. Dies ermöglicht es den Autokäufern, den Gang zur Zulassungsstelle zu sparen, ohne den elektronischen Personalausweis nutzen zu müssen.

Das Ministerium geht davon aus, dass perspektivisch jedes zweite Auto von Kfz-Versicherern oder anderen Dienstleistern internetbasiert zugelassen wird. Die digitale Fahrzeugzulassung bietet eine moderne und praktische Lösung für die Anmeldung von Fahrzeugen und vereinfacht den bürokratischen Prozess für die Bürger.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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