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Deutsche Umwelthilfe fordert klare Klimaziele: Kein Import von fossil-blauem Wasserstoff für Deutschland

Importstrategie für Wasserstoff: Kritik an Bundesregierung

Das Bundeskabinett wird in dieser Woche den Entwurf einer Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate verabschieden. Die Pläne der Bundesregierung werden jedoch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kritisiert. Die Umweltorganisation fordert ein klares Bekenntnis zu grünem Wasserstoff und eine gezielte Import- und Nutzungspolitik. Zudem bemängelt die DUH die Abschwächung der Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoffpartnerschaften im Vergleich zu einem früheren Entwurf.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte sich zu den Plänen der Bundesregierung. Er betonte, dass ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem grünem Wasserstoff und konkrete Ansätze für eine effiziente Nutzung erforderlich seien. Müller-Kraenner wies darauf hin, dass Wasserstoff und seine Derivate mit erheblichen Energieverlusten bei Produktion, Umwandlung und Transport einhergehen. Daher müsse sparsam damit umgegangen und der Einsatz gezielt geplant werden.

Die Importstrategie der Bundesregierung beinhalte jedoch eine Vielzahl von Umschlagskapazitäten sowie Importterminals für diverse Wasserstoffderivate, was nach Ansicht der DUH keine klare Strategie erkennen lasse. Die Umweltorganisation warnte zudem vor einem weiteren Anstieg des Energieverbrauchs und einer übermäßigen Betonung der Küsten durch eine unüberschaubare Importinfrastruktur. Müller-Kraenner betonte, dass auch die Interessen der Partnerländer berücksichtigt werden müssten und neue Wasserstoffpartnerschaften auf ökologischen und sozialen Mindeststandards basieren sollten.

Das Ziel der Wasserstoffimporte müsse es sein, der Klimakrise entgegenzuwirken und nicht den Energiehunger Deutschlands auf dem heutigen Level zu halten, so die DUH. Die Umweltorganisation forderte daher eine eindeutige Absage gegen den Import von fossil-blauem Wasserstoff und eine Rückbesinnung auf die Klimaziele. Zudem solle eine Importinfrastruktur geschaffen werden, die den Anforderungen dieser Ziele gerecht werde.

Die Importstrategie für Wasserstoff wird voraussichtlich in dieser Woche vom Bundeskabinett verabschiedet. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Kritik der Deutschen Umwelthilfe Einfluss auf den endgültigen Entwurf hat.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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