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Der Berliner Senat stoppt nach Überprüfung zwei geplante Radwege in der Hauptstadt dauerhaft

Titel: Berliner Senat stoppt Radwegplanungen aufgrund von Sicherheitsbedenken

In Berlin wurden die Planungen für zwei neue Radwege aufgrund von erheblichen Bedenken hinsichtlich der Verkehrssicherheit dauerhaft gestoppt. Die betroffenen Strecken sind die Roedernallee zwischen Nordgraben und Oranienburger Straße in Wittenau sowie die Blankenfelder Chaussee in Berlin-Lübars. Dies gab die Verkehrsverwaltung am Montag bekannt.

Bei der Roedernallee ist eine deutliche Überarbeitung aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig. Die Verantwortlichen haben erhebliche Bedenken bezüglich des Lkw- und Busverkehrs sowie der Ampelschaltungen in diesem Bereich. Auch in Bezug auf die geplanten Radwegpläne für die Blankenfelder Chaussee bestehen Zweifel hinsichtlich der Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit des Straßenverkehrs. In beiden Fällen sollen nun neue Planungen entwickelt werden.

Einige Radwegprojekte können hingegen weitgehend wie geplant fortgesetzt werden. Dazu gehören die Hansastraße (Pankow), Grellstraße (Pankow), Köpenicker Landstraße zwischen Baumschulenweg und der Bulgarischen Straße (Treptow-Köpenick), Hermannstraße (Neukölln) sowie die Querung der Hellersdorfer Straße mit Anschluss an die Ernst-Bloch-Straße (Marzahn-Hellersdorf). Allerdings sind auch in diesen Fällen Änderungen erforderlich. So muss zum Beispiel bei der Hansastraße das Zusammenspiel zwischen Radverkehr und Lkw- sowie Busverkehr stärker berücksichtigt werden. Die bestehenden Planungen der Köpenicker Landstraße müssen hinsichtlich möglicher Unfallgefahren überarbeitet werden und die Ampelschaltung an der Grellstraße soll angepasst werden.

Insgesamt können aufgrund der zügigen Prüfung nun doch auf elf Hauptstraßen neue Radwege gebaut werden. Dies sei jedoch nicht das Ende der Prüfungen, weitere Radwege sollen zeitnah folgen, so Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Bei den Prüfungen werde die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigt. Diese habe allerhöchste Priorität bei der Beurteilung von Straßen.

Der Radweg an der Ollenhauerstraße in Reinickendorf soll zeitnah eröffnet werden, nachdem er kurz vor der geplanten Eröffnung gestoppt wurde. Bereits aufgebrachte Markierungen wurden wieder überklebt. Um teilweise weiterhin Parkplätze entlang der Straße anzubieten, dürfen Pkw-Fahrer abends und nachts auf dem rechten Fahrstreifen parken. Verkehrsstadträtin Julia Schrod-Thiel und Verkehrssenatorin Manja Schreiner sehen in der Ollenhauerstraße ein gutes Beispiel für sachorientierte Verkehrsplanung.

Die Entscheidung über den geplanten Umbau der Hauptstraße und Grunewaldstraße in Schöneberg soll noch diese Woche fallen. Es wird geprüft, inwiefern durch die Radwegplanungen Platz für den Kfz-Verkehr und Autostellplätze entfällt. Kritiker befürchten, dass eine Neuplanung zu Lasten des Platzes für den Radverkehr gehen könnte. Zudem besteht die Gefahr, dass Fördergelder des Bundes verfallen, wenn sich die Fertigstellung aufgrund der Neuplanung deutlich verzögert.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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