Fehlerhafte oder fehlende Angaben auf E-Rezepten sollen künftig nicht mehr zu Retaxationen (Rechnungskürzungen) von Krankenkassen bei Apotheken führen. Dieser Friedenspflicht, die rückwirkend seit 1. Januar 2024 und zunächst bis zum 31. Dezember 2024 gilt, hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) am heutigen Freitag auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zugestimmt. Vorangegangen waren langwierige Verhandlungen mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), um eine Zusatzvereinbarung zum Rahmenvertrag zwischen den Kassen und der Apothekerschaft abzuschließen. Der DAV hatte sich Anfang des Jahres – nach dem flächendeckenden Start des E-Rezeptes – mehrfach an das Bundesgesundheitsministerium gewandt und um Klärung gebeten. Im Februar war das Ministerium der Empfehlung der Apothekerschaft dann gefolgt und hatte die Kassen dazu aufgerufen, E-Rezepte nicht zu beanstanden, wenn beispielsweise die ärztliche Berufsbezeichnung fehlt.
Seit dem bundesweiten Start des E-Rezeptes am 1. Januar 2024 kommt es immer wieder zu Problemen und Fehlern, die in den Praxisverwaltungssystemen der Arztpraxen oder im Fachdienst der gematik entstehen. Vor allem fehlerhafte oder fehlende Berufsbezeichnungen der Ärztinnen und Ärzte auf den E-Rezepten führen zu erheblichen technischen Problemen. Aus Sicht des DAV dürfen die Apotheken nicht für Fehler sanktioniert werden, die an anderen Stellen im System entstehen. „Die Fehler auf den E-Rezepten werden nicht von den Apotheken verursacht und deshalb dürfen sie dafür auch nicht bestraft werden“, sagt DAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann: „Wir hatten die Kassen schon lange aufgefordert, auf Rechnungskürzungen zu verzichten, um die Akzeptanz für das neue E-Rezept nicht aufs Spiel zu setzen. Wir freuen uns, dass die Apotheken nun mehr Rechtssicherheit beim Einlösen und Abrechnen von E-Rezepten bekommen.“
Diese Vereinbarung zwischen dem DAV und den Krankenkassen stellt einen wichtigen Schritt zur Sicherung der Akzeptanz und reibungslosen Umsetzung des E-Rezepts in der Praxis dar. Durch die Möglichkeit, fehlerhafte Angaben auf E-Rezepten nicht mehr beanstanden zu müssen, erhalten Apotheken mehr Rechtssicherheit und können ihre Arbeit effizienter gestalten.
In Berlin, als Hauptstadt und eine der größten Städte Deutschlands, spielt die Einführung des E-Rezepts eine zentrale Rolle. Mit einer modernen Infrastruktur und einer hohen Anzahl an Apotheken und Arztpraxen, ist Berlin ein wichtiges Testfeld für neue medizinische Technologien und digitale Anwendungen im Gesundheitswesen.
Historisch gesehen, hat Berlin eine lange Tradition in der medizinischen Forschung und Innovation. Die Stadt beherbergt einige der renommiertesten Krankenhäuser, Universitäten und medizinischen Einrichtungen Deutschlands. Die Einführung des E-Rezepts ist Teil eines umfassenden Digitalisierungstrends im Gesundheitswesen, der darauf abzielt, den Behandlungsprozess effizienter und patientenorientierter zu gestalten.
Um einen Überblick über die aktuelle Situation des E-Rezepts in Berlin zu geben, finden Sie untenstehend eine Tabelle mit relevanten Informationen:
Diese Zahlen verdeutlichen den aktuellen Stand des E-Rezepts in Berlin und geben einen Einblick in die Nutzung und Akzeptanz der digitalen Verschreibungsmethode.
Die Vereinbarung zwischen dem DAV und den Krankenkassen bietet den Apotheken in Berlin und bundesweit eine bessere Grundlage für die Abrechnung von E-Rezepten und schafft mehr Rechtssicherheit für alle Beteiligten. Damit wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer erfolgreichen Umsetzung des E-Rezepts gemacht und die Effizienz des medizinischen Versorgungssystems weiter gesteigert.
Quelle: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände / ots