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Bundesweit empfohlene Energieberatungsunternehmen: Finanztip gibt Einblicke in Fördergelder für energetische Sanierung

Energieeffiziente Sanierung: Wie Immobilienbesitzer zusätzliches Fördergeld sichern können

In Deutschland verpassen rund zwei Drittel der Immobilienbesitzer und -besitzerinnen, die staatliche Fördermittel zur energetischen Sanierung beantragen, jedes Jahr tausende Euro an Zuschüssen*. Nur diejenigen, die sich einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) von einem Energieberater erstellen lassen und diesen zusammen mit ihrem Antrag auf Fördergelder einreichen, erhalten den höchstmöglichen Förderungssatz. Doch bisher machen das nur 36 Prozent der Antragsteller und Antragstellerinnen. Der unabhängige Finanzratgeber Finanztip informiert und gibt Tipps, worauf Sanierungswillige bei der Antragsstellung und der Auswahl des Energieberaters achten sollten. Hierfür hat Finanztip eine Untersuchung von 16 bundesweit tätigen Energieberatungen durchgeführt und kann fünf Anbieter empfehlen.

Wenn die Energiekosten steigen und ein Haus viel Energie verbraucht, kann eine energetische Sanierung eine Lösung sein. Beispielsweise durch eine Fassadendämmung oder den Austausch von Fenstern. Im Jahr 2023 wurden allein über 300.000 Anträge auf Fördergelder gestellt. Allerdings ist eine Sanierung oft zeitaufwendig und teuer, und der Antragsprozess für Fördergelder ist kompliziert. Doch trotzdem holen sich nur rund ein Drittel der Antragsteller vorab Unterstützung von einem Energieberater und verzichten dadurch auf bis zu 7.500 Euro zusätzliche Förderung pro Jahr, die ihnen eigentlich zustehen würden. Sandra Duy, Finanztip-Expertin für energetisches Sanieren (Beispielrechnung siehe Anhang), erklärt: „Ohne individuellen Sanierungsplan wird nur ein deutlich niedrigerer Teil der Sanierungskosten bezuschusst. Entweder fehlt den Sanierungswilligen das Wissen oder sie sind unsicher bei der Wahl des Energieberaters und verzichten deshalb darauf.“

Beim Suchen nach einem Energieberater finden sich im Internet schnell zahlreiche Anbieter. Jedoch ist der Beruf des „Energieberaters“ nicht geschützt. Wichtig ist, dass der Anbieter bei der Deutschen Energieagentur (dena) registriert ist, da sonst keine Fördergelder bewilligt werden. Die dena stellt bestimmte Anforderungen an die Berater, wie entsprechende Studien- und Ausbildungsabschlüsse, Weiterbildungen und eine Berufshaftpflichtversicherung. Lokale Energieberater finden sich in der Energieeffizienz-Expertenliste der dena. Diese sind jedoch oft monatelang im Voraus ausgebucht. Daher hat Finanztip deutschlandweit tätige Energieberatungen mit einer dena-Registrierung untersucht, die innerhalb weniger Tage oder Wochen verfügbar sind. Für fünf Anbieter spricht Finanztip eine Empfehlung aus, um Antragstellern bei der Auswahl eines geeigneten Beraters mehr Sicherheit zu geben.

Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) zeigt auf, welche Maßnahmen durchgeführt werden sollten und in welcher Reihenfolge. Ein iSFP bietet auch finanzielle Vorteile und lohnt sich besonders bei teuren Sanierungen: Mit einem Sanierungsfahrplan können pro Jahr und Wohneinheit bis zu 60.000 Euro an Kosten geltend gemacht werden, von denen die Eigentümer 20 Prozent als Zuschuss erhalten. Ohne iSFP sind es nur 15 Prozent auf maximal 30.000 Euro Sanierungskosten. Bei einer Maximalsumme und -laufzeit von 15 Jahren beträgt die zusätzliche Förderung 112.500 Euro. Duy erklärt: „Der Bonus durch den iSFP kommt besonders dann zum Tragen, wenn die Kosten der Arbeiten über 30.000 Euro liegen. Je nach Zustand des Hauses können diese bereits durch den Austausch der Fenster oder die Fassadendämmung diesen Betrag übersteigen.“ Die Kosten für die Beratung mit einem Sanierungsfahrplan belaufen sich lediglich auf rund 400 bis 800 Euro für ein Ein- bis Zweifamilienhaus, da der Staat bis zu 80 Prozent der Kosten übernimmt.

Die von Finanztip empfohlenen Energieberatungsunternehmen sind:

  • Enwendo
  • Fuchs & Eule
  • enter
  • NOVO
  • Senercon

Weitere Informationen:

  • Zum Finanztip-Ratgeber Energieberater inklusive der Untersuchungsbedingungen
  • *Quelle: Finanztip-Anfrage beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vom 15. Juli 2024

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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