Schulpsychologie im Wandel: Ein Blick in die Zukunft
Die Schulpsychologie nimmt in Deutschland eine zunehmend zentrale Rolle ein, besonders angesichts der Herausforderungen, denen Schüler und Lehrer gegenüberstehen. Der bevorstehende 25. Bundeskongress Schulpsychologie, der vom 10. bis 13. September 2024 in Hamburg unter dem Motto „Psychisch gesund in die Zukunft!“ stattfinden wird, verspricht, einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion über die psychische Gesundheit in Bildungseinrichtungen zu leisten.
Das Interesse an diesem Kongress ist bereits im Vorfeld beeindruckend: Innerhalb weniger Wochen waren alle Plätze ausgebucht. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung, die Schulpsychologen in der täglichen Schulrealität spielen, und zeigt, wie dringlich die Expertise ihrer Fachrichtung in einem Bildungssystem benötigt wird, das oft noch in überholten Mustern gefangen ist.
Eine aktuelle Umfrage der Robert Bosch Stiftung hat ergeben, dass Lehrkräfte Konzentrationsschwierigkeiten bei Schülern und eine Zunahme von (Zukunfts-)Ängsten beobachteten. Gleichzeitig beklagen fast 47 Prozent der Lehrer Probleme mit körperlicher oder psychischer Gewalt an ihren Schulen. Diese Erkenntnisse sind alarmierend und verdeutlichen, dass die Schulpsychologie nicht nur ein zusätzliches Angebot ist, sondern eine essentielle Unterstützung für Schüler und Lehrer darstellt.
Die Relevanz der Schulpsychologie wird auch durch die Statistiken verdeutlicht: Auf über 5.000 Schüler kommt im Durchschnitt lediglich ein Schulpsychologe, was einen klaren Handlungsspielraum für Reformen aufzeigt. Die Herausforderungen des modernen Schulalltags können nur mit einem starken Team von Fachleuten und einer Abkehr von starren Strukturen gemeistert werden.
Der Kongress wird unter der Schirmherrschaft der Hamburger Senatorin für Schule und Berufsbildung, Ksenija Bekeris, eröffnet. Die Veranstaltung bietet ein umfangreiches Programm, das sich mit Themen wie Förderung psychischer Gesundheit, Radikalisierung, Gewaltprävention und Krisenintervention beschäftigt. Dies zeigt, dass die Schulpsychologie nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern in ein größeres gesellschaftliches und bildungspolitisches Konzept eingebettet ist.
Besondere Höhepunkte des Kongresses werden die Vorträge von Experten wie Prof. Dr. Thomas Martens, der über „Die Magie der Lernmotivation“ sprechen wird, sowie von Dr. Anne Kaman, die den aktuellen Stand der COPSY-Studie präsentiert. Diese Programmpunkte sind darauf ausgelegt, wichtige Impulse für eine positive Entwicklung in Schulen zu geben.
„Schulpsychologie im Aufbruch“ ist das Motto des diesjährigen Wettbewerbs, der innovative Ideen und Konzepte fördern soll, um den starren Rahmen des Bildungssystems hinter sich zu lassen. Nur durch neue Ansätze können Schulen in einer sich wandelnden Gesellschaft den Bedürfnissen der Schüler gerecht werden.
Schließlich kann nur eine aktive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, vor denen Kinder und Jugendliche stehen, dazu beitragen, dass sie die notwendigen Fähigkeiten entwickeln, um in der Zukunft erfolgreich und resilient zu sein. Die Schulpsychologie erweist sich somit als Schlüssel für eine positive Bildungszukunft, die nicht nur Wissen, sondern auch emotionale Stärke vermittelt.
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Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) setzt sich seit über 75 Jahren für die beruflichen Interessen von Psychologen in verschiedenen Tätigkeitsfeldern ein und ist eine wichtige Stimme in der Bildungs- und Gesundheitspolitik.