Das Bundesfinanzministerium gibt bekannt, dass es nach einer Überprüfung auf seinen geplanten Erweiterungsbau in Berlin verzichten wird. Durch das mobile Arbeiten habe sich der Bedarf an Bürofläche verringert, weswegen der Neubau gestoppt wird, so das Ministerium in einem Tweet.
Schon im März hatte Finanzminister Christian Lindner (FDP) deutlich gemacht, dass er nicht an den bisherigen Plänen für eine Erweiterung des Finanzministeriums an der Berliner Wilhelmstraße festhalten möchte. Die Planung werde überarbeitet, hieß es damals aus dem Ministerium. Der geplante Neubau sollte zwischen 600 und 800 Millionen Euro kosten und frühestens ab 2025 realisiert werden. Die Planung wurde 2019 vom damaligen Finanzminister und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Auftrag gegeben.
Laut Informationen aus Ministeriumskreisen wird die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) die bisherigen Planungen überarbeiten. Anstelle eines Erweiterungsbaus für das Finanzministerium soll ein Gebäudekomplex entstehen, der von allen Bundesressorts genutzt werden kann. Dieser soll unter anderem als Ausweichquartier dienen, wenn die eigentlichen Dienstsitze saniert werden müssen. Zusätzlich ist geplant, in dem Komplex Wohnungen zu bauen. Die überarbeiteten Pläne sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein.
Die Entscheidung des Bundesfinanzministeriums, auf den geplanten Erweiterungsbau zu verzichten, ist eine Reaktion auf den veränderten Bedarf an Bürofläche aufgrund des mobilen Arbeitens. Anstatt in einen Neubau zu investieren, soll ein vielseitig nutzbarer Gebäudekomplex entstehen, der den Bedürfnissen der Bundesressorts gerecht wird. Insbesondere die Möglichkeit, Ausweichquartiere für Sanierungsarbeiten zur Verfügung zu haben, ist ein wichtiger Faktor bei den überarbeiteten Plänen. Zudem wird die Schaffung von Wohnraum als Teil des Komplexes angestrebt.
Die genauen Details der überarbeiteten Pläne werden bis Ende des Jahres erwartet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Ausrichtung des Bauprojekts auf die Kosten und den Zeitplan auswirkt. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass das Bundesfinanzministerium seine Pläne entsprechend den aktuellen Entwicklungen und Anforderungen anpasst.