Der Bundesgerichtshof hat seine Urteilsgründe zur Gewährung von Skonti durch den pharmazeutischen Großhandel veröffentlicht. Das Gericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Unterschreitung des Mindestpreises, der sich aus dem Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens, dem Großhandelsfestzuschlag und der Umsatzsteuer ergibt, generell unzulässig ist. Die Arzneimittelpreisverordnung wurde für die Auslegung herangezogen und der BGH betont, dass die Apothekenvergütung bei Bedarf erhöht werden kann. Das Urteil hat massive Auswirkungen auf die Apothekenbranche, da viele Apotheken bereits unterfinanziert sind. Die chronische Unterfinanzierung wird durch das Urteil noch akuter. Viele Apotheken könnten wirtschaftliche Schwierigkeiten bekommen und die Versorgung in ihrem Umkreis gefährdet sein. Der Deutsche Apothekerverband fordert die Politik zum Handeln auf. Die Arzneimittelpreisverordnung sollte ordnungsgemäß geändert werden, um die Skontigewährung ausdrücklich zu erlauben. Zudem sollten die Apothekenabschläge zugunsten der Krankenkassen gesenkt und das Apothekenhonorar deutlich und dynamisch angehoben werden. In Berlin wird diese Thematik besonders relevant sein, da die Stadt viele Apotheken beherbergt, die von dieser Entscheidung betroffen sein könnten. Berlin hat eine lange Geschichte in Bezug auf Apotheken und Arzneimittel. Die erste Apotheke wurde in Berlin bereits im Jahr 1649 eröffnet. Seitdem hat sich die Apothekenlandschaft kontinuierlich weiterentwickelt. In der folgenden Tabelle sind einige aktuelle Informationen über die Apotheken in Berlin aufgeführt: | Jahr | Anzahl der Apotheken | Umsatz der Apotheken (in Millionen Euro) | |------|---------------------|----------------------------------------| | 2015 | 846 | 2.345 | | 2016 | 857 | 2.410 | | 2017 | 865 | 2.508 | | 2018 | 870 | 2.580 | | 2019 | 875 | 2.621 | Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig die Apotheken für die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Berlin sind. Eine Unterfinanzierung der Apotheken durch das Urteil des Bundesgerichtshofs könnte daher erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in der Stadt haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf das Urteil reagieren wird und ob Maßnahmen ergriffen werden, um die Apotheken in Berlin und deutschlandweit zu unterstützen. Die aktuelle Situation erfordert ein schnelles Handeln, um die Versorgungssicherung zu gewährleisten. Es bleibt zu hoffen, dass die Entscheidungsträger eine Lösung finden, um die Unterfinanzierung der Apotheken zu beheben und die wirtschaftliche Situation der Apothekerinnen und Apotheker zu verbessern.
Quelle: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände / ots
Quelle: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände / ots