Berlin Aktuell

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ermahnt Nachtschwärmer mit rotem Warnlicht und Anzeige zur Ruhe an der Admiralbrücke

Jetzt kommt das große Psssst! Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg misst an der Admiralbrücke den Lärmpegel, ermahnt Nachtschwärmer mit einer Anzeige und rotem Warnlicht zur Ruhe.

Die schmiedeeiserne Brücke über den Landwehrkanal (Kreuzberg) mit ihren historischen Gaslaternen ist seit Jahren in den Abend- und Nachtstunden ein beliebter Treffpunkt für Berliner und Touristen. Nachts versammeln sich oft Hunderte, quatschen, musizieren, trinken, lärmen – zum großen Ärger der Anwohner. Damit soll nun möglichst Schluss sein, hofft zumindest Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (38, Grüne).

Am Freitag enthüllte die Politikerin an der Brücke eine Art Wunder-Box – ein Mix aus Lärmmessgerät und Luftfilter. Der große Quader mit Holzabdeckung („CityTree-Lärmomat“) hat zwei Bildschirme, die vier Piktogramme anzeigen. Eines mahnt zu mehr Ruhe – mit Zeigefinger auf den Lippen!

Das Gerät misst den Umgebungslärm. Wird es zwischen 22 Uhr abends und 4 Uhr morgens zu laut, leuchtet im unteren Bereich des Quaders rotes Warnlicht auf. Doch der Quader kann mehr – er filtert und kühlt mit vier Quadratmeter Moos-Fläche hinter der Abdeckung die Umgebungsluft. Angeblich um bis zu vier Grad Celsius.

Die Box ist eine Erfindung der Brandenburger Firma GreenCity Solutions. Chef und Gründer Peter Sänger (32): „Die Lärmschwelle liegt bei 55 Dezibel – wenn die für zehn Minuten überschritten wird, reagiert das Produkt mit Leuchtsignalen und Anzeigen auf den Displays.“ Tagsüber ist diese Funktion ausgestellt.

Sänger verspricht auch viel frische Luft: „Die Kühlleistung ist vergleichbar mit der von 67 neu gepflanzten Straßenbäumen. Man spürt auf der Haut, dass angefeuchtete, gekühlte Luft herauskommt. Je nachdem wie der Wind steht, auf einer Fläche von 100 Quadratmetern.“

Gut 30 ähnliche Geräte stehen bereits in London, München und Braunschweig. In der niedersächsischen Stadt gab es allerdings Riesen-Ärger um die „CityTrees“ – eine erste Version lieferte nicht den versprochenen Effekt. Auch in anderen Städten gibt es Zweifel, ob das Moos tatsächlich die Luft reinigt.

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Deshalb steht die Box erst einmal nur für drei Monate am Planufer. „Wir werden kritisch betrachten, ob es funktioniert hat oder nicht“, kündigt Herrmann an. „Wir können heute nicht sagen, ob es das 1:1 erreicht, was wir uns wünschen.“ Kosten für die vermeintliche Wunder-Box: 10.000 Euro.

Zusätzliches Projekt: die „Nachtlichter Xhain“. „Die Mitarbeiter werben für gegenseitige Rücksichtnahme und moderieren Konflikte“, so Herrmann. „Damit die Menschen, die hier leben, in Ruhe schlafen können.“ Bis Jahresende sprechen sie in den Wochenend-Nächten Feiernde auf den Straßen an, bitten um mehr Ruhe – jeweils von 20 Uhr bis 4 Uhr morgens.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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