Beim nächsten Mal reden mehr Junge mit! Auch 16- und 17-Jährige bestimmen bei der Berlin-Wahl 2026, wer im Roten Rathaus regiert. Die Hauptstadt senkt jetzt ebenfalls das Wahlalter für die Abgeordnetenhauswahl um zwei Jahre!
Der Vorschlag zur Senkung des Wahlalters wurde von SPD-Fraktionschef Raed Saleh angekündigt und wird voraussichtlich nach der Sommerpause am 7. September eingebracht. Um eine entsprechende Verfassungs-Änderung durchzusetzen, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit des Parlaments erforderlich. Obwohl die CDU nicht besonders begeistert von dieser Maßnahme ist, wurde sie im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbart. Die Grünen und die Linke sind ohnehin für die Senkung des Wahlalters. Zuletzt wurde das Wahlalter im Jahr 1970 von 21 auf 18 Jahre abgesenkt.
Die Befürworter der Senkung des Wahlalters argumentieren, dass dies unsere Demokratie stärken würde. Zudem empfindet Sven Heinemann, der Landesgeschäftsführer der SPD, die heutige Generation der 16-Jährigen als politischer als in seiner eigenen Teenagerzeit. Neben einer guten Work-Life-Balance ist ihnen auch die soziale Frage sehr wichtig.
Wer profitiert nun von der Senkung des Wahlalters? Bisher durften Jugendliche ab 16 Jahren nur in den Bezirks-Parlamenten und erstmals 2024 bei der Europawahl ihre Stimme abgeben. Insgesamt betrifft die Senkung des Wahlalters 54.400 Jugendliche unter 18 Jahren. Bei einer Testwahl vor dem offiziellen Termin im Jahr 2021 lagen die Grünen mit 25,1 Prozent der Stimmen vorn, gefolgt von der SPD mit 20,8 Prozent und der CDU mit 12,1 Prozent. Es wird erwartet, dass die Grünen daher von der Senkung des Wahlalters profitieren könnten.
Ein weiterer Aspekt ist die Wahlbeteiligung. Bei der Landtagswahl in Brandenburg gingen mehr Erstwähler im jungen Alter (41,5 Prozent) zur Wahl, verglichen mit den etwas Älteren im Alter von 18 bis 20 Jahren (34 Prozent).
Einige Bundesländer haben das Wahlalter bereits auf der Landesebene von 18 auf 16 Jahre abgesenkt, darunter Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
Die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre in Berlin würde somit zu einer größeren Beteiligung junger Menschen an politischen Entscheidungen führen und ihre Interessen stärker berücksichtigen. Ob dies für die nächste Wahl tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
