Gemäß einem Bericht der B.Z./dpa hat der Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln, Martin Hikel (SPD), Bedenken gegenüber einer Kooperation mit Moscheegemeinden geäußert, um islamischen Antisemitismus zu bekämpfen. Hikel bezeichnete die Vorstellung, dass man mit Moscheevereinen den Antisemitismus bekämpfen könne, als naiven Irrglauben. Er argumentierte, dass viele dieser Vereine einen politischen Auftrag hätten und nur 20 Prozent der muslimischen Gläubigen repräsentierten. Neukölln kooperiere daher nicht mit reaktionären Moscheevereinen. Die Integrationsbeauftragte Güner Balci unterstützte diese Sichtweise und erklärte, dass der Antisemitismus in der arabischen Bevölkerung mit den Moscheevereinen und dem Hasspredigen einiger Imame gegen Israel gewachsen sei.
Als Berliner Bürger finde ich diese Diskussion über die Kooperation mit Moscheevereinen hinsichtlich des Kampfes gegen Antisemitismus äußerst relevant. Neukölln ist ein Bezirk mit einer großen muslimischen Bevölkerung und hat daher eine einzigartige Perspektive auf diese Frage. Die Bedenken von Bürgermeister Hikel und der Integrationsbeauftragten Balci klingen plausibel und zeigen, dass die Vereine nicht die gesamte muslimische Gemeinschaft repräsentieren. Wenn wir den Antisemitismus effektiv bekämpfen wollen, müssen wir möglicherweise auf andere Wege setzen.
Hikel betonte auch, dass Teile der linken Szene einen kritischen Blick auf Israel hätten und es als imperialen oder kolonialen Staat betrachten würden. Diese Sichtweise tolerieren er und andere Verantwortliche nicht mehr. Das zeigt, dass das Problem des Antisemitismus in verschiedenen Kontexten existiert und es wichtig ist, es umfassend anzugehen.
Insgesamt scheint die Debatte über die Zusammenarbeit mit Moscheevereinen im Kampf gegen Antisemitismus komplex zu sein. Es ist entscheidend, dass neben der Sichtweise der Politiker auch die Perspektiven der muslimischen Gemeinschaften und anderer relevanter Akteure berücksichtigt werden. Die lokale Ebene spielt hierbei eine wichtige Rolle, da sie unmittelbare Auswirkungen auf die Bewohner des Bezirks hat und einen möglichen Kontext für die diskutierte Thematik liefern kann.
Quelle: B.Z./dpa