Die Amerikanische Faulbrut, eine hochansteckende Bienenseuche, hat den Berliner Bezirk Lichtenberg erreicht und stellt eine echte Bedrohung für Imker und Bienenvölker dar. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, haben Amtstierärzte einen Sperrkreis um zehn betroffene Bienenstände eingerichtet. In diesem Sperrkreis dürfen keine Bienen, Waben, Wachs oder Honig entfernt werden.
Lichtenberg verzeichnet insgesamt mehr als 200 Bienenstandorte, von denen sich zehn innerhalb des Sperrkreises befinden. Diese zehn Standorte müssen nun untersucht werden, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Sollte sich die Amerikanische Faulbrut ungehindert ausbreiten, könnten ganze Bienenvölker sterben.
Die Amerikanische Faulbrut wird durch Bakteriensporen übertragen, an denen sich die Bienenlarven infizieren und sterben. Der Erreger kann sich über Jahre hinweg im Boden oder in alten Bienenhäusern halten und somit immer wieder neue Ansteckungen verursachen. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, jedoch bedroht sie die Bienenlarven und somit das gesamte Bienenvolk.
Diese Bienenseuche tritt bundesweit in Deutschland immer wieder auf. Verbraucherschützer empfehlen deshalb, leere Honiggläser gründlich auszuspülen, bevor sie in den Altglascontainer geworfen werden. Denn laut den Verbraucherschützern sind etwa 75 Prozent der Honige, die aus „EU- und Nicht-EU-Ländern“ stammen, mit Sporen des Krankheitserregers der Amerikanischen Faulbrut infiziert.
Die hohe Belastung von ausländischem Honig mit den Faulbruterregern ist eine Folge der Behandlung von Bienen mit Antibiotika. Während diese Methode in Deutschland verboten ist, darf sie in vielen Nicht-EU-Ländern angewendet werden. Das Problem dabei ist, dass die Antibiotika zwar die Krankheitszeichen bei den Bienen bekämpfen, die hochansteckenden Sporen jedoch im Honig verbleiben.
In Deutschland gibt es laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung rund eine Million Bienenvölker. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Bienenstöcke stabilisiert, nachdem 2012 noch etwa 300.000 Bienenvölker weniger gezählt wurden. Trotzdem stellen die deutschen Bienen im internationalen Vergleich nur eine geringe Menge Honig her – mit 34 Tonnen im Jahr belegen sie den 17. Platz.
Es ist wichtig, dass Imker und Behörden wachsam sind, um weitere Ausbrüche der Amerikanischen Faulbrut zu verhindern. Durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen und eine verantwortungsvolle Honigproduktion kann das Risiko für die Bienenvölker verringert werden.