Am Mittwochabend haben der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) und Tesla einen neuen Vertragsentwurf diskutiert, der die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung des Elektroautobauers in Grünheide regeln soll. Dabei wurde unter anderem eine reduzierte Frischwassermenge für Tesla und neue Regelungen zum Abwasser vorgesehen, wie rbb24 berichtet. Insbesondere die Erhöhung von Schadstoffgrenzwerten im Abwasser sorgte für Aufregung, da Tesla zuvor mehrfach gegen bestehende Grenzwerte für Phosphor und Stickstoff verstoßen hatte.
Bereits im Februar war bekannt geworden, dass der WSE aufgrund dieser Verstöße das Abwasser von Tesla nicht mehr annehmen wollte. Der aktuelle Vertragsentwurf könnte Tesla ermöglichen, statt 1,8 Millionen Kubikmeter künftig nur noch 1,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr zu verbrauchen, was eine Einsparung von 400.000 Kubikmetern bedeutet. Allerdings muss dieser Entwurf noch von der Kommunalaufsicht geprüft werden, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, wie die Märkische Allgemeine Zeitung ausführte.
Zukunft ungewiss
Der WSE und Tesla stehen in einem angespannten Verhältnis, zumal Tesla derzeit gegen aktuelle Satzungen des WSE klagt. Darüber hinaus äußerten Vertreter der Gemeinde Grünheide Bedenken, dass solche wichtigen Verträge bislang nicht in den kommunalen Parlamenten behandelt wurden. Der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg fordert mehr Transparenz und Einbeziehung der Bürger in diese für die Region kritischen Entscheidungen. „Wir freuen uns, dass wir nach langen kontroversen Verhandlungen nun endlich einen Entwurf vorliegen haben“, erklärte Elke Stadeler, die stellvertretende Vorsitzende der Verbandsversammlung.
Insgesamt ist die Situation um die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung in Grünheide eine brisante Angelegenheit, die nicht nur Tesla, sondern auch Tausende von Anwohnern betrifft, da der WSE etwa 170.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt. Sollte der neue Vertrag scheitern, stehen weitere intensive Verhandlungen an.
Laut rbb24 ist der Knoten immerhin etwas aufgelockert. Details zur Überprüfung des Vertrags nach herber Kritik in Grünheide findet man in der Märkischen Allgemeinen Zeitung.