Im Herzen Berlins sorgt der Discounter Aldi Nord für aufsehen erregende Einblicke in die Arbeitswelt seiner Kassenkräfte. Eine Mitarbeiterin aus der Hauptstadt hat recently über die extremen Herausforderungen berichtet, denen sie und ihre Kollegen täglich ausgesetzt sind. Wie die Angestellte mitteilte, gibt es an den Kassen einen Zähler, der misst, wie schnell die Waren gescannt werden. Die magische Zahl beträgt über 3.000 Anschläge pro Stunde! Wer dieses Ziel nicht erreicht, erhält negative Vermerke und muss damit rechnen, in einem Gespräch mit den Vorgesetzten konfrontiert zu werden. Das sorgt für ein mitunter angespanntes Einkaufserlebnis, da sich alles zu einem Wettlauf gegen die Zeit entwickelt, wie berlin-live.de berichtet.
Die Drucksituation ist laut der Kassiererin nicht nur belastend, sondern wirkt sich auch auf die Qualität des Kundenservices aus. Wenn Kunden beim Einpacken mehr Zeit benötigen, schlägt dies direkt auf die Arbeitszeit der Kassierer zu Buche. Ein regelmäßiger Stressfaktor, denn als ob das nicht genug wäre, müssen die Mitarbeiter auch im Lager unter Zeitdruck arbeiten: Eine Palette neuer Waren muss innerhalb von nur einer halben Stunde entladen werden. „Wir sollen uns verhalten wie Maschinen. Das ist menschlich nicht machbar“, klagt die Kassiererin. In der Folge kommen häufig Beschwerden seitens der Kunden, was die Lage weiter verschärft, wie auch mein-berlin.net aufzeigt.
Interne Maßnahmen und Unternehmensreaktionen
Auf die Vorwürfe reagiert Aldi mit der Aussage, dass das Unternehmen hochmotivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter schätzt. Der Unternehmenssprecher betont, dass Leistung ein Kriterium für ein faires Arbeitsumfeld ist und bietet Schulungen zur Verbesserung der Fähigkeiten an, aber die Drucksituation bleibt bestehen. Als Teil dieser Kultur scheinen die häufigen Kündigungen in der Filiale nicht überraschend zu sein. Die Mitarbeiterin stellte klar, dass die Kundenzufriedenheit angesichts des Stressniveaus leiden könne und das der Konzern seine internen Maßgaben kritisch hinterfragen sollte. Trotz allem erläutert der Sprecher von Aldi: „Die lange durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit bei Aldi Nord spricht für sich.“ Doch das widerspricht den Erfahrungen der Angestellten, die Klarheit und Veränderungen fordern.