Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist enttäuscht darüber, dass jüdische Einrichtungen in Berlin wieder Ziel von Angriffen werden, so sagte sie in einem Interview mit der RBB-Landeswelle „88.8“. Sie betont, dass sie Berlinerin ist und ihre Liebe zu Berlin immer in ihrem Leben präsent war. Vor zehn Jahren hätte sie nicht erwartet, dass solche Angriffe wieder stattfinden. Sie ist enttäuscht, dass viele Menschen solchen Ideen verfallen und rebellieren, obwohl sie keinen Grund dazu haben. Friedländer appelliert an die Menschlichkeit und betont, dass es kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut gibt, sondern nur menschliches Blut. Es ist enttäuschend, dass Menschen versuchen, die Vergangenheit auszulöschen, nachdem sie in den letzten zehn Jahren Hunderte von Danksagungen von Schülern erhalten hat. Friedländer, die eine der letzten Holocaust-Zeitzeuginnen ist und das Bundesverdienstkreuz erster Klasse trägt, wird am 5. November 102 Jahre alt und ein Dokudrama über ihr Leben wird ab dem 2. November in der ZDF-Mediathek zu sehen sein.
Die Aussagen von Margot Friedländer werfen ein Schlaglicht auf die aktuellen Entwicklungen in Berlin. Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen sind ein erschreckendes Zeichen für das Wiederaufleben von Antisemitismus in der Stadt. Trotz der zahlreichen Bemühungen, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und die Toleranz in der Gesellschaft zu fördern, gibt es immer noch Menschen, die Hass und Diskriminierung verbreiten. Dies ist nicht nur ein Problem von Berlin, sondern von ganz Deutschland und Europa.
Es ist wichtig, dass die Gesellschaft gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung aufsteht und dafür sorgt, dass solche Angriffe auf jüdische Einrichtungen nicht toleriert werden. Bildung und Aufklärung sind entscheidende Instrumente, um Vorurteile und Hass abzubauen. Dies erfordert eine engagierte Zusammenarbeit von Regierung, Schulen, Institutionen und der Zivilgesellschaft.
Die Aussage von Margot Friedländer erinnert uns daran, dass wir uns immer für Menschlichkeit und Toleranz einsetzen müssen, unabhängig von unserer religiösen, ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit. Antisemitismus und Hass sind keine Lösungen für die Probleme unserer Zeit. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft zusammenkommen, um eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen gleichberechtigt und respektiert werden.
Gemäß einem Bericht von www.tagesspiegel.de