Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat bei der Eröffnung des Christopher Street Days (CSD) in Berlin eine mögliche Änderung des Artikels 3 im Grundgesetz in Aussicht gestellt. Wegner betonte, dass die sexuelle Identität in diesem Artikel Berücksichtigung finden solle. Er versprach, gemeinsam mit der queeren Community daran zu arbeiten.
Der Artikel 3 des Grundgesetzes besagt, dass niemand aufgrund seines Geschlechts, seiner Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft, seines Glaubens oder seiner religiösen und politischen Ansichten benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Die Forderung, den Artikel um die sexuelle Identität zu ergänzen, besteht seit langem aus der queeren Community.
Als queer bezeichnen sich Personen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Queere Menschen sind in verschiedenen Ländern zunehmend Diskriminierung ausgesetzt.
Wegner wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass Berlin ein sicherer Hafen für Menschen bleibt, die in anderen Ländern angegriffen werden. Er betonte den Schutz von queeren Menschen, die in vielen Ländern bedroht sind. Die Entwicklungen in Ländern wie Ghana, Uganda und Polen nannte er unerträglich.
Als erster Berliner Regierender Bürgermeister der CDU eröffnete Wegner gemeinsam mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) den CSD. Allerdings gab es auch kritische Stimmen und Proteste gegen Wegners Beteiligung. Es wurden Buhrufe laut und Rufe nach Wegners Rücktritt waren zu hören.
Die mögliche Änderung des Artikels 3 im Grundgesetz ist ein wichtiger Schritt zur Anerkennung und Gleichstellung von queeren Menschen in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie die politische Entwicklung in diesem Bereich weitergeht und ob eine Ergänzung des Artikels tatsächlich umgesetzt wird.