Am 28. April erfolgt der offizielle Spatenstich zur Verlängerung der U3 bis zum Mexikoplatz. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) laden zu diesem symbolischen Baubeginn ein. Die Maßnahme markiert den Start einer neuen Kehr- und Aufstellanlage an der Station Krumme Lanke, die unter der Argentinischen Allee entstehen soll. Diese Baustelle wird auch weitreichende Auswirkungen auf die Infrastruktur der Region haben, da der neue Tunnel die U3 mit der S-Bahnlinie S1 verbinden wird. Doch die Umsetzung ist mit Herausforderungen versehen, da der Tunnel bislang kein Baurecht besitzt. Die Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses wird für den Sommer dieses Jahres erwartet, jedoch steht die Erörterung der über 800 Einwendungen der Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“ noch aus.
Der Ausbau wird als das erste größere U-Bahn-Erweiterungsprojekt des Berliner Senats angesehen und soll bis 2030 abgeschlossen sein. Geplant sind tägliche Fahrgastzahlen von 12.000, was im Vergleich zu anderen Linien als niedrig gilt. Um jedoch 75% Bundesförderung für das Projekt zu erhalten, muss der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten übersteigen. Ein Gutachten belegt, dass der Nutzen-Kosten-Indikator bei 1,14 liegt, was das Projekt prinzipiell förderfähig macht. Allerdings wird die Richtigkeit dieser Berechnung von der Bürgerinitiative angezweifelt und es wird ein externes Gutachten erwähnt, welches die Baukosten auf rund 170 Millionen Euro schätzt, während die BVG offiziell nur 104 Millionen Euro angibt.
Baumaßnahmen und Infrastruktur
Im Mai 2025 beginnen die ersten Bauarbeiten, wobei die Argentinische Allee auf einer Länge von 800 Metern aufgerissen wird, um den neuen Tunnel zu errichten. Während der Bauzeit bleibt die Argentinische Allee abschnittsweise befahrbar, jedoch mit Einschränkungen. Der neue U-Bahnhof wird südwestlich des bestehenden S-Bahndamms angelegt und erhält zwei Zugänge, von denen einer barrierefrei gestaltet wird.
Parallel zu diesen Entwicklungen sind auch umfangreiche Bauarbeiten an der S-Bahnbrücke am Mexikoplatz sowie an der S-Bahnbrücke am Bahnhof Zehlendorf geplant, die ab 2031 und 2026 beginnen sollen. Die Fertigstellung der U3-Verlängerung wird nicht nur eine zukunftsorientierte Investition darstellen, sondern auch die Mobilität in Berlin erheblich verbessern. Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde bezeichnet das Vorhaben als „Investition in die Zukunft“, was die Wichtigkeit dieses Projekts unterstreicht.
Finanzierung und Zukunftsausblick
Die Finanzierung des Projekts bleibt jedoch ungewiss. Der Senat hat bisher noch keine Erklärung zu den Finanzierungsmöglichkeiten abgegeben. Die BVG wies die Kritik an den Kosten und der Nutzen-Kosten-Untersuchung zurück und betont, dass alles den Anforderungen entspreche. Gleichzeitig wird auch auf die kontinuierliche Aufwertung und Pflege des Bestandsnetzes hingewiesen, die im Verkehrsvertrag zwischen dem Land Berlin und der BVG festgelegt ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Verlängerung der U3 ein zukunftsweisendes Projekt darstellt, das nicht nur durch technische Herausforderungen, sondern auch durch signifikante finanzielle und gesellschaftliche Diskurse geprägt ist. Die weiteren Entwicklungen werden mit Spannung erwartet.
Für detaillierte Informationen zur geplanten U3-Verlängerung und den damit verbundenen Projekten sind die Artikel bei ND aktuell, Entwicklungsstadt und Berlin.de hilfreich.