Mit dem Weihnachtsfest vor der Tür genießen viele Berliner die festliche Atmosphäre auf den Stadtmärkten. Besonders der beliebte Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain hat für seine mittelalterliche Stimmung schon zahlreiche Besucher angezogen. Doch nun steht dieser festliche Ort in der Kritik, denn die Tierschutzorganisation PETA äußert schwerwiegende Bedenken bezüglich der tierischen Beteiligung, insbesondere beim Ponyreiten, das für Kinder ein Highlight darstellt. „Die Lautstärkekulisse auf solchen Veranstaltungen ist für die Tiere alles andere als besinnlich“, erklärt Mareike Homann, Fachreferentin bei PETA. PETA fordert, dass das Ponyreiten eingestellt wird, da die sensiblen Tiere unter dem Stress leiden, was den Gedanken an ein freundliches Weihnachtsfest ad absurdum führt, wie Berlin Live berichtet.
Die dunkle Geschichte der Weihnachtsmärkte
Weihnachtsmärkte gehören seit Jahrhunderten zur deutschen Tradition, doch ihre Geschichte ist alles andere als unproblematisch. Ursprünglich als Orte für die Oberschicht gedacht, erlebten sie im 19. Jahrhundert einen Wandel, als das Proletariat in die Innenstädte strömte. Historiker Joe Perry beschreibt, dass der Weihnachtsmarkt seinen Charme verloren hätte und zu einem Treffpunkt für "Störenfriede" und Bettler wurde. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Märkte aus den Innenstadtbereichen verbannt wurden. Interessanterweise wurden sie später von den Nationalsozialisten wieder ins Zentrum gerückt, um rassistische und nationalistisches Gedankengut zu propagieren, wie Geo aufzeigt.
Die Märkte haben sich von diesen düsteren Ursprüngen zu beliebten Attraktionen entwickelt, wo Besucher Glühwein, Lebkuchen und andere Leckereien genießen können. Heutzutage gibt es schätzungsweise 3000 Weihnachtsmärkte in Deutschland, und sogar internationale Reiseanbieter nutzen diesen Trend, um Touristen besondere Angebote zu unterbreiten. Doch trotz ihrer Popularität bleibt die Diskussion über die faire Behandlung aller Beteiligten lebendig, sowohl für die Menschen als auch für die Tiere, die oft Teil dieser festlichen Praktiken sind.