Am 30. Oktober 2024 feierte Helga Krüger, eine 85-jährige Berlinerin, ihren Geburtstag, der von zahlreichen Glückwünschen ihrer Freunde und Verwandten begleitet wurde. Besonders erinnerte sie sich an eine Karte des Spandauer Bezirksbürgermeisters Frank Bewig, die nützliche Informationen über Hilfsangebote für Senioren enthielt. Trotz dieser Angebote ist Krüger, wie viele andere Ältere, durch die fortschreitende Digitalisierung im Alltag oft überfordert. Statistiken zeigen, dass insbesondere Menschen über 65 zunehmend Schwierigkeiten mit modernen Technologien haben. Der Verlust von Bankfilialen, die Schließung von Ämtern und die Notwendigkeit, Dienstleistungen online in Anspruch zu nehmen, verstärken das Gefühl der Isolation bei vielen Rentnern. Dies berichtete unter anderem der rbb.
Krügers Sohn, Gunnar, betont, dass viele ältere Menschen durch die schwindenden analogen Angebote im Alltag zunehmend vernachlässigt werden. Dies äußert sich darin, dass wichtige Dienstleistungen, wie die Vereinbarung von Arztterminen, vielfach ausschließlich über digitale Plattformen erfolgen, was für technisch unerfahrene Senioren problematisch ist. In Berlin wurden Maßnahmen ergriffen, um Senioren den Zugang zur digitalen Welt zu erleichtern. Das Projekt Seniorennetz Berlin bietet eine Plattform, die Freizeit- und Bildungsangebote auf verständliche Weise bündelt und den Senioren den Umgang mit digitalen Medien näherbringt. MSenioren werden dazu angehalten, in Bibliotheken oder Digital-Cafés Workshops zu besuchen, um grundlegende digitale Fähigkeiten erlernen zu können. Das Bremer Frauenmuseum berichtet, dass Krüger eine bedeutende Soziologin war und sich stets für die Rechte von Frauen und die Herausforderungen älterer Menschen in der Gesellschaft einsetzte. Ihr Einsatz für soziale Gerechtigkeit bleibt auch im Alter relevant.
Helga Krüger stellte Überlegungen an, wie analoge Strukturen erhalten bleiben können, um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Sie wünscht sich, dass der Bezirksbürgermeister und andere Institutionen mehr Engagement für die Belange älterer Menschen zeigen. Die Digitalisierung sollte nicht nur Vorzüge bieten, sondern auch sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird. Krügers eigene Erfahrungen spiegeln die Herausforderungen vieler Senioren wider, die in einer zunehmend digitalen Welt ihren Platz suchen und oft nicht wissen, wie sie mit den neuen Technologien umgehen sollen.