Gedenken in Mitte: Ein Zeichen für die Zukunft
Am 15. September 2024 findet in Berlin-Mitte eine bedeutende Veranstaltung statt, die das Gedenken an die ehemaligen Bewohner*innen des Jüdischen Altenheims in der Gerlachstraße zum Anlass nimmt, über die Vergangenheit nachzudenken und eine kulturelle Brücke in die Zukunft zu schlagen.
Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, hat die Initiative angestoßen, um nicht nur die Namen und Schicksale der Menschen zu ehren, die während der NS-Zeit von diesem Ort aus deportiert wurden, sondern auch um einen Raum zu schaffen, in dem Gemeinschaftsmitglieder sowie Interessierte aktiv teilnehmen können. Die Erinnerung an solche Orte wie das Jüdische Altenheim ist von großer Bedeutung, da sie uns helfen, die Lehren aus der Geschichte zu verstehen und zukünftige Generationen zu sensibilisieren.
Im Rahmen eines partizipativen Projekts wird die US-amerikanische Künstlerin R. Stein Wexler die Mauern des ehemaligen Altenheims rekonstruieren. Diese symbolische Geste soll die Geschichte sichtbar machen und den Anwohner*innen die Möglichkeit geben, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Nathan Friedenberg, Leiter des Mitte Museums, wird in diesem Kontext die tragische Rolle des Altenheims in der systematischen Deportation von jüdischen Personen in Berlin von 1942 bis 1943 beleuchten.
Interessierte sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Sie findet in der Berolinastraße 15-17, 10178 Berlin, zwischen 13 und 18 Uhr statt. Das Event ist kostenfrei; eine Anmeldung ist bis zum 12. September 2024 erforderlich. Der partizipative Prozess soll nicht nur die Vergangenheit würdigen, sondern auch ein dauerhaftes Erinnerungszeichen schaffen, das dem Viertel und seinen Bewohner*innen zugutekommt.
Neben der Erinnerungsinstallation wird auch eine Stadtführung unter der Leitung von Nirit Ben-Joseph zum jüdischen Leben im Badstraßenkiez stattfinden. Diese Führung vermittelt den Teilnehmenden Einblicke in die Lebensgeschichten jüdischer Familien, die während des Nationalsozialismus um ihr Überleben kämpfen mussten. Die Stadtführung findet ebenfalls am 15. September 2024, in der Zeit von 14 bis 16 Uhr, statt und bedarf keiner vorherigen Anmeldung.
Darüber hinaus wird das Mitte Museum im Rahmen der Black Berlin Biennale am 26. September 2024 um 18 Uhr den Dokumentarfilm „Generation Repair“ von Adetoun Küppers-Adebisi und Michael Küppers-Adebisi präsentieren. Dieser Film thematisiert die Folgen des Völkermords an den Ovaherero und Nama. Die Vorführung wird erstmals mit deutschen Untertiteln gezeigt, und im Anschluss gibt es die Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Regisseur.
Die Reihe dieser Veranstaltungen verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um aus ihr zu lernen. In einem Stadtteil, der von einer reichen, aber auch von schwieriger Geschichte geprägt ist, bietet die Gemeinschaft nicht nur einen Raum für Erinnerung, sondern auch für Dialog und Verständnis.
Unterstützung erhalten diese Projekte von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie verschiedenen Nachbarschaftsvereinigungen, was den gemeinschaftlichen Ansatz unterstreicht. Es ist der Wunsch, die Erinnerungen an vergangene Zeiten lebendig zu halten und sicherzustellen, dass solche Tragödien nie wieder passieren.
Für weitere Informationen und Anmeldungen können Interessierte die Website des Mitte Museums besuchen oder sich direkt an die Pressestelle des Bezirksamts Mitte wenden.