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Zuse-Gemeinschaft: Industrieforschung in der Krise – Aufruf zur Innovation

Die Rolle der Industrieforschung: Ein Aufruf zur Verstärkung der Innovationskraft in Deutschland

Die Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. (Zuse-Gemeinschaft) warnt vor einer möglichen Gefährdung der Industrieforschung in Deutschland. Im Kontext eines überarbeiteten Entwurfs des Bundeshaushalts 2025 äußern Vertreter des Verbands Besorgnis über unzureichende finanzielle Mittel, die für eine effektive Forschung in der Industrie nötig sind. Dabei ist die industrielle Forschung essenziell für die Bewältigung bedeutender gesellschaftlicher Herausforderungen.

Mit einem besonderen Augenmerk auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse hat die Zuse-Gemeinschaft folgende Aspekte hervorgehoben, die den dringenden Bedarf an mehr Unterstützung für die Industrieforschung unterstreichen:

  • Die Stagnation der Wirtschaft und die übermäßige Bürokratie hemmen innovative Vorhaben.
  • In der aktuellen Situation sind kreative Lösungen unverzichtbar, um die Herausforderungen des Klimawandels und der ökologischen Transformation zu bewältigen.

Wissenschaftlicher Vizepräsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Dr. Steffen Tobisch, betont, dass der bestehende Etat für Programme wie das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) viel zu niedrig ist, um die dringend benötigten Impulse für die Forschung zu setzen. Mindestens 950 Millionen Euro, ergänzt durch einen jährlichen Anstieg um fünf Prozent, wären erforderlich, um die Anforderungen zu erfüllen.

Ein Blick auf die praktischen Beiträge der Industrieforschung verdeutlicht den positiven Einfluss auf gesellschaftliche Herausforderungen. Hier sind einige innovative Beispiele:

  • Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) haben ein System zur biologischen Wasseraufbereitung entwickelt, welches auf schadstofffreies Gebäude- und Grauwassermanagement abzielt. Dies fördert den nachhaltigen Umgang mit Wasser in Haushalten und öffentlichen Einrichtungen.
  • Das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) hat wärmereflektierende Holzbeschichtungen entwickelt, die das Aufheizen von Gebäuden verringern und den Energieverbrauch für Kühlung reduzieren, was besonders in Zeiten des Klimawandels wichtig ist.
  • Durch innovative Ansätze zur Abwasserreinigung ermöglicht das Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg (ifak) eine effektive Entfernung von Mikroplastik, was die Gewässerqualität verbessert.

Die Notwendigkeit, die Innovationsfähigkeit in Deutschland zu stärken, wird von der Zuse-Gemeinschaft ernst genommen. Es wird gefordert, dass die innovations- und transferorientierte Forschung nicht nur punktuell, sondern systematisch gefördert wird. Insbesondere die Einbindung in strukturelle Vorhaben zur Innovationssteigerung haben hohe Priorität.

In einer Zeit, in der Herausforderungen wie der Klimawandel und die Digitalisierung die Lebensqualität und die Sicherheit der Bürger beeinflussen, sollte die Entwicklung innovativer Lösungen im Vordergrund der politischen Entscheidungsfindung stehen. Um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, ist es wichtig, dass der Bund der Industrieforschung die notwendige Plattform bietet.

Es bleibt abzuwarten, ob der politische Wille vorhanden ist, signifikante Impulse für die Industrieforschung zu setzen. Allerdings ist klar, dass ohne eine substantielle Unterstützung die Innovationskraft in Deutschland ernsthaft bedroht ist, was weitreichende Folgen für die Wirtschaft und Gesellschaft zur Folge haben könnte.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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