Trotz Bafög-Erhöhung: Wohnpauschale reicht in fast allen Hochschulstädten nicht für die Kaltmiete einer Studentenbude
Die Bafög-Förderung wurde vor einigen Wochen vom Bundestag erhöht, aber die finanzielle Belastung für Studenten ist weiterhin hoch. Die erhöhte Wohnpauschale von 380 Euro reicht in den meisten Hochschulstädten nicht einmal für die Kaltmiete einer kleinen Studentenwohnung. Das ergab eine Analyse von immowelt, die das Verhältnis der Mieten von Studentenwohnungen zum Bafög-Höchstsatz untersuchte.
Die Mietmärkte in den meisten deutschen Hochschulstädten sind überlastet, betont der Geschäftsführer von immowelt, Piet Derriks. Die steigenden Wohnkosten können auch durch die Erhöhung der Bafög-Förderung nicht ausreichend gedeckt werden. Viele Studenten müssen daher neben dem Studium arbeiten oder auf finanzielle Unterstützung der Eltern hoffen.
Ein hoher Anteil des Bafög-Höchstsatzes muss für die Kaltmiete verwendet werden. In 66 von 68 Städten beträgt dieser Anteil mindestens ein Drittel. In München müssen fast drei Viertel des Höchstsatzes für die Miete aufgewendet werden. Auch in anderen Großstädten wie Stuttgart, Frankfurt, Hamburg, Berlin und Köln ist der Anteil nur geringfügig kleiner.
Auch in kleineren Städten mit renommierten Universitäten frisst die Miete einen erheblichen Teil vom Bafög. Konstanz belegt den 5. Platz unter den teuersten Städten, gefolgt von Tübingen, Augsburg, Karlsruhe, Mainz und Rosenheim. Der Osten Deutschlands und Teile des Ruhrgebiets bieten günstigere Alternativen. In Chemnitz, Magdeburg, Halle, Dresden und Leipzig sind die Mieten im Verhältnis zum Bafög-Höchstsatz deutlich niedriger.
Die Wohnpauschale reicht in fast allen Hochschulstädten nicht aus, um die monatlichen Wohnkosten zu decken. Studenten stehen zwar Wohnheime zur Verfügung, diese haben jedoch oft lange Wartelisten. Es gibt auch Städte mit günstigen Mieten wie Gelsenkirchen, Iserlohn und Duisburg.
Die Bafög-Förderung wird weiterhin als nicht ausreichend betrachtet, um die steigenden Wohnkosten zu decken. Viele Studenten sind auf zusätzliche Einkommensquellen oder die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern angewiesen. Die hohe Belastung durch die Miete beeinträchtigt die finanzielle Situation und stellt eine Herausforderung für viele Studenten dar.
Berechnungsgrundlage und Quellen
Die Datenbasis für die Berechnung der Mieten in den untersuchten Städten waren Angebote auf immowelt.de. Die Mietpreise wurden zum 01.07.2024 für Bestandswohnungen mit 40 Quadratmetern ermittelt. Die Bafög-Förderung wurde mit einem Höchstsatz von 992 Euro angesetzt, inklusive einer Wohnpauschale von 380 Euro.
Quelle: immowelt.de