Im Amtsgericht Wedding versammelten sich fast 50 Menschen, um den Prozess gegen den 84-jährigen Manfred Moslehner zu verfolgen. Er sollte aus dem Haus ausziehen, in dem er seit seiner Geburt lebt, da ein Investor die gesamte Siedlung gekauft hat und auf Modernisierungen drängt. Der Investor kündigte Manne den Mietvertrag zweimal und reichte eine Räumungsklage ein. Trotz seiner geringen Rente konnte Manne die Modernisierungskosten nicht tragen und lehnte die Umsetzwohnungen ab.
Die Richterin zeigte sich in ihrem ersten Räumungsverfahren bedrückt und stellte in Frage, ob sie wirklich ein Urteil fällen müsse. Die Siedlung am Steinberg, in der die Arbeiterfamilien seit den 1920er-Jahren lebten, erlebte eine Umwandlung durch den Verkauf an den Investor. Viele Mieter starben während des langjährigen Kampfes der Modernisierung, den die Mietergemeinschaft führte. Manfred Moslehner lehnte alle Modernisierungsvorhaben ab und kämpfte, um sein Zuhause zu behalten.
Die Justiziar Philipp Philipp der Investment Group GmbH, Manfred Moslehners Vermieter, betonte vor Gericht, dass sie eine rechtliche Entscheidung benötigen. Angebotene Umsetzwohnungen lehnte Manne ab, und die Lage wurde als "tragisch" beschrieben. Die Richterin erkundigte sich nach Manfred Moslehners Bereitschaft, sein Haus zu verlassen, worauf er zögerlich antwortete, dass er keine andere Wahl habe. Eine Entscheidung zum Urteil wird in der nächsten Woche erwartet.
Trotz des drohenden Räumungsurteils besteht möglicherweise noch Hoffnung auf eine alternative Lösung durch die Intervention einer Bundestagsabgeordneten. Die Grünen-Abgeordnete Canan Bayram wurde genannt, sie soll versuchen zu vermitteln, um eine Einigung zwischen Investor und Mieter zu erzielen. Die Situation bleibt ungewiss, aber es wird darauf gehofft, dass eine Lösung gefunden wird, die Manfred Moslehner sein Zuhause erhält.