Auf dem belebten Wochenmarkt am Kollwitzplatz in Berlin tummeln sich reiche Eltern, die sich jeden Samstag eine Portion Berliner Schnauze abholen. Der Markt, der für seine Vielfalt an kulinarischen Genüssen bekannt ist, bietet auch den besonderen Charme, von den Crêpes-Verkäufern ordentlich über den Mund gefahren zu werden. Die gängige Praxis auf dem Markt ist es, sich von formell Untergebenen die Meinung sagen zu lassen - eine Art feudal-masquerade Tradition, bei der betuchte Prenzlauer Berg-Bewohner regelmäßig eine Portion Berliner Schnauze serviert bekommen. Dies dient als Bestrafung für ihr Bewusstsein, als invasive Spezies in die Stadt eingedrungen zu sein und den einstigen coolen Charakter Berlins vertrieben zu haben. Einst betrieben von einem exzellenten Chef, zog der Currywurst-Stand am Markt zahlreiche Touristen an. Heute verloren der Charme und die pädagogische Leistung des Standes aufgrund eines neuen Betreibers an Glanz. Doch eine hundert Meter entfernte Alternative in Form des grumpy Crêpes-Verkäufers erfüllt weiterhin erfolgreich die Bedürfnisse der Kundschaft, die sich gerne von seiner unbestechlichen Art beeindrucken lassen. Mit einem kritischen Blick auf das Verhalten der wohlhabenden Eltern auf dem Kollwitzplatz wird deutlich, dass die heitere und lockere Atmosphäre des Marktes sich im Laufe des Tages in exzessives Verhalten verwandelt. Unter dem Einfluss von Grauburgunder wird aus der routinierten Network-Veranstaltung ein Schauplatz für ungezügeltes Verhalten, bei dem auch die Kinder unbeaufsichtigt sind und munter miteinander raufen - ganz im Gegensatz zum vorherigen Image der gehobenen Klientel.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.
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16. November 2023