Die aktuelle Hochwasserlage in Russland im Süden des Uralgebirges verschärft sich kontinuierlich. In Orenburg erreichte der Fluss Ural einen Stand von 9,78 Metern, was etwa einen halben Meter über der kritischen Marke liegt. Experten prognostizieren, dass das Wasser noch um weitere 30 bis 70 Zentimeter ansteigen wird. Dadurch standen in Orenburg insgesamt 12.800 Häuser und 14.900 Gartengrundstücke unter Wasser, was mehr als 7000 Menschen zwang, ihre Häuser zu verlassen. Die Hochwassersituation führte dazu, dass mehrere Dörfer ohne Strom waren, da die Umspannwerke abgeschaltet werden mussten. Des Weiteren mussten Gerichte ihren Betrieb einstellen und Museen ihre Kunstwerke in Sicherheit bringen. Besonders schwer betroffen ist die Stadt Orsk in der Region Orenburg, wo Dämme brachen und die Stadt überflutet wurde. In benachbarten Regionen wie Kurgan im Südwesten Sibiriens waren ebenfalls enorme Überschwemmungen zu beobachten. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Behördenreaktion zeigt sich in Forderungen nach effektiverer Hilfe. Präsident Putin ordnete einen verstärkten Einsatz von Polizeipatrouillen an, um Plünderungen zu verhindern. Kritiker bemängeln seit Jahren unzureichende Vorbereitungen auf das Frühjahrshochwasser in Russland. Die Putin-Kritikerin Julia Nawalnaja betont die mangelnde Bereitschaft der Regierung, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten. Die Ursachen der Flut liegen in der starken Schnee- und Eisschmelze im Uralgebirge, Niederschlägen und Dammbrüchen bei der Stadt Orsk. Diese Region wurde am stärksten von den Überflutungen getroffen. Auch in angrenzenden Gebieten wie Kasachstan wurden Überschwemmungen gemeldet, wodurch bisher rund 96.000 Menschen vorübergehend in Sicherheit gebracht wurden. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Situation bedrohlich und erfordert weiterhin die Unterstützung der Behörden.
NAG Redaktion
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