Der renommierte Rechtsmediziner Michael Tsokos ist nicht nur durch seine zahlreichen Bestseller und Dokumentarfilme über Rechtsmedizin bekannt, sondern auch für seine klare Differenzierung zwischen Rechtsmedizin und Pathologie. Sein Interesse an der Rechtsmedizin wurde früh geweckt, als er bereits als Kind mit dem Tod konfrontiert wurde. Über die Jahre hat sich Tsokos loyal seinem Beruf verschrieben und setzte sich für wichtige Erkenntnisse und Aufklärung ein.
Nach mehr als 15 Jahren als Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Berliner Charité, zog Tsokos Ende 2023 eine Schlussfolgerung und legte diese Funktion nieder. Seine Entscheidung beruhte auf der Politisierung der Institution, die in seinen Augen zu stark den Strömungen des Zeitgeistes folgte, und auf der Vernachlässigung der studentischen Ausbildung in der Rechtsmedizin. Er betont die Bedeutung eines intensiven Dozent-Studenten-Verhältnisses und bedauert den Mangel an praktischer Lehrzeit.
Er äußert Kritik an den Zugangsvoraussetzungen zum Medizinstudium, die eine Fokussierung auf die Schulnote und nicht auf die Eignung zur medizinischen Arbeit widerspiegeln. Trotz persönlicher Widerstände und enttäuschender Auswahlgespräche hat Tsokos seinen Weg als herausragender Rechtsmediziner gemacht, was die Unzulänglichkeiten des Auswahlverfahrens in Frage stellt.
Tsokos hebt auch die Bedeutung der Rechtsmedizin hervor und betont die Fortschritte in diesem Bereich, wie die Einführung von Haaranalysen und virtuellen Autopsien. Er kritisiert zudem die unzureichende Leichenschau in Deutschland, die oft zu übersehenen Tötungsdelikten führt. Insgesamt gibt er ein tieferes Verständnis für die Arbeit in der Rechtsmedizin, betont die Wichtigkeit der Aufklärung und möchte mit seinen Büchern und öffentlichen Auftritten das Bewusstsein für den Tod und dessen wissenschaftliche Untersuchung stärken.