Der renommierte Rechtsmediziner Michael Tsokos, der als Deutschlands bekanntester Vertreter seines Fachs gilt, hat kürzlich seine Tätigkeit an der Berliner Charité nach 17 Jahren beendet. Tsokos, der auch als Bestsellerautor und Dokumentarfilmer über Rechtsmedizin bekannt ist, kritisiert die zunehmende Politisierung der Charité. Er betont, dass Medizin nicht politisch sein sollte und bedauert die Vernachlässigung der studentischen Ausbildung, insbesondere in der Rechtsmedizin. In Bezug auf die Corona-Pandemie äußert sich Tsokos kritisch zur Handhabung der Todesfälle, bei denen alle positiv auf das Virus getesteten Personen als Corona-Tote gezählt wurden. Er mahnt an, zwischen Todesfällen mit und an COVID-19 zu unterscheiden. Des Weiteren spricht er von seinen Plänen, in Ungarn zu lehren, um der politischen Instrumentalisierung der Medizin zu entgehen und die ursprüngliche Motivation des Lehrens wieder zu entdecken. Tsokos hebt die Bedeutung der Rechtsmedizin hervor, insbesondere im Bereich der Haaranalyse und virtuellen Autopsie. Er beschreibt den Fortschritt in der Analyse von Haaren, um Rückschlüsse auf Drogenkonsum oder Abstinenz zu ziehen. Darüber hinaus betont er die Entwicklung der virtuellen Autopsie als Standardverfahren in Berlin. Als Höhepunkt seiner Karriere beschreibt Tsokos die Erfahrung, Hunderttausende von Leichen gesehen und über 50.000 Sektionen selbst durchgeführt zu haben. Mit Blick auf seine Zukunft plant Tsokos, sich verstärkt dem Schreiben von Büchern zu widmen und seine beruflichen Belastungen zu reduzieren. Trotz seines Ausscheidens aus der Charité wird er weiterhin Bücher veröffentlichen und seine erfolgreiche Buchreihe fortsetzen. Von seinen Büchern, die auch als Bestseller gelten, erhofft sich Tsokos eine Vermittlung medizinischer Informationen und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Themen der Rechtsmedizin.
NAG Redaktion
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