Michael Tsokos, ein prominenter Rechtsmediziner in Deutschland, ist bekannt für seine zahlreichen Bestseller, die Dokumentarfilme über Rechtsmedizin und seine beeindruckende Social-Media-Präsenz. Nachdem er seit 2007 die Rechtsmedizin an der Berliner Charité geleitet hat, beendete er Ende 2023 diese Tätigkeit. Tsokos äußerte Bedenken über diverse Themen, darunter die Politisierung der Charité, die geringere Lehrzeit und die Vernachlässigung der studentischen Ausbildung im Bereich der Rechtsmedizin während der Corona-Pandemie.
Der erfahrene Rechtsmediziner betonte die Bedeutung einer unabhängigen Hochschulmedizin und bedauerte die zunehmende politische Ausrichtung der Charité. Insbesondere während der Corona-Zeit sah er die Qualität des Dozenten-Studenten-Verhältnisses abnehmen und den Fokus auf Lehrzeitbeschneidung im Bereich Rechtsmedizin. Tsokos zeigte Interesse an einer Lehrposition in Ungarn, wo das Dozenten-Studenten-Verhältnis intensiver sei als an der Charité.
Tsokos zeigte sich besorgt über die ungenügende Leichenschau in Deutschland und forderte eine bessere Ausbildung für Ärzte in diesem Bereich. Er betonte, dass viele Todesfälle, insbesondere Tötungsdelikte oder Missstände in Pflegeeinrichtungen, aufgrund mangelhafter Leichenschauen unentdeckt bleiben. Nach Schätzungen von Rechtsmedizinern werden in Deutschland etwa die Hälfte der Tötungsdelikte übersehen.
In Bezug auf alte Ermittlungsakten äußerte Tsokos seine Überzeugung, dass Whitney Houston ermordet wurde und dass der Tod der Sängerin durch Ertrinken verursacht wurde. Ebenso äußerte er Zweifel an der offiziellen Version von Kurt Cobains Tod und betonte die Unvereinbarkeit der hohen Heroinkonzentration in dessen Blut mit der Selbsttötung durch Schusswaffen. Tsokos beendete einige berufliche Engagements, darunter eine Serie bei RTL, um sich mehr auf Buchprojekte zu konzentrieren und eine Fortsetzung seines erfolgreichen Buches „Mit kalter Präzision“ mit dem Titel „Mit kaltem Kalkül“ zu veröffentlichen.