Im Märkisch-Oderland hat eine schockierende Begebenheit die lokale Gemeinschaft erschüttert: Am Freitagabend musste eine 88-jährige Seniorin über mehrere Stunden in einem Krankentransporter ausharren, weil der Fahrer alkoholisiert am Steuer eingeschlafen war. Laut der Polizeidirektion Ost wurde die Frau nach einem Sturz in ihrer Pflegeeinrichtung zur Untersuchung ins Immanuel-Klinikum Rüdersdorf gebracht. Anschließend holte sie ein privater Fahrdienst ab, der sie zurück in ihre Einrichtung bringen sollte. Stattdessen wurde der Transporter jedoch an der Straße abgestellt und bewegte sich für mehrere Stunden nicht, wie rbb24 berichtet.
Die alarmierenden Umstände traten erst gegen 2:40 Uhr in Kraft, als Rettungssanitäter auf den inaktiven Wagen aufmerksam wurden und die Polizei informierten. Der Fahrer wies einen Atemalkoholwert von 2,43 Promille auf und musste seinen Führerschein abgeben. Er wird nun wegen Trunkenheit im Straßenverkehr von der Staatsanwaltschaft verfolgt. Die Enkeltochter der Seniorin beschrieb den emotionalen Zustand ihrer Großmutter als katastrophal; sie war total durchgefroren und verletzlich, nachdem sie so lange alleine im Transporter verbringen musste. „Durch das ganze Desaster hat sie die Beerdigung ihres Mannes verpasst“, klagte sie bitter, während sie eine Anzeige gegen den Fahrer erwog. Der betreuende Fahrdienst hat den Fahrer mittlerweile entlassen, und es soll interne Maßnahmen geben, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Fehleinschätzungen im Rettungsdienst
Diese dramatischen Ereignisse werfen auch ein Licht auf das Rettungssystem in Deutschland. Das Deutsche Rote Kreuz erklärt, wie wichtig Schnelligkeit und Präzision in Notfällen sind. Oftmals kommt es jedoch zu Fehleinschätzungen, die den Einsatz von Rettungsdiensten ungerechtfertigt auslösen. Ein Einsatzleiter verdeutlicht diese Problematik: „Wenn ein Notruf eintrifft und die Person als nicht ansprechbar beschrieben wird, müssen Rettungswagen und Notarzt ausrücken. Ein falsches Szenario kann dabei ernsthafte Folgen haben.“ Diese Einblicke sind entscheidend für die ständige Verbesserung der Notfallversorgung und das Vertrauen der Bevölkerung in die Rettungsdienste.