Putin wütet über US-Raketen in Deutschland: „Schritt in Richtung Kalter Krieg“ | Politik
Eine neue militärische Entwicklung sorgt für Spannungen zwischen Russland und den NATO-Staaten, insbesondere den USA und Deutschland. Am Donnerstag sprach sich Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (56) zum ersten Mal öffentlich gegen die Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland aus. Peskow bezeichnete die Maßnahme als einen Schritt „in Richtung Kalter Krieg“.
Verlegen der Raketen: Details und Hintergründe
Ab 2026 ist die Verlegung des neuen amerikanischen Raketensystems „Typhon MRC“ nach Deutschland geplant. Diese modernen Raketen können sowohl Tomahawk-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 2500 Kilometern als auch SM-6-Flugabwehrraketen mit einer Reichweite von 250 Kilometern abfeuern. Die „Typhon“-Feuereinheit wird dem 56. Artillerie-Kommando der US-Armee in Wiesbaden zugewiesen.
Die Verlegung des Systems erfolgt mithilfe von C-17 Transportflugzeugen, die aus den USA kommend mit Zwischenlandungen in Deutschland landen können. Dies wird durch Sicherheitszäune und Wachpersonal streng überwacht.
Reaktionen und Meinungen
Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) verteidigte die Entscheidung zur Stationierung der amerikanischen Raketen in Deutschland entschieden. Am Rande des Nato-Gipfels erklärte er, dass diese Maßnahme notwendig sei, um den Frieden zu sichern: „Wir wissen, dass es eine unglaubliche Aufrüstung in Russland gegeben hat mit Waffen, die europäisches Territorium bedrohen.“
Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) äußerte sich ebenfalls dazu und betonte die Bedeutung der Raketenstationierung, zumindest bis Deutschland und seine europäischen Partner eigene ähnliche Systeme entwickelt haben: „Wladimir Putin hat gezeigt, wozu er bereit und in der Lage ist. Daher müssen wir vorübergehend auf amerikanische Systeme zurückgreifen.“
Kontext und Bedeutung
Seit 2014 hat Russland den Vertrag zur Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa verletzt, was zu einer Verschärfung der Spannungen geführt hat. 2019 zogen die USA sich aus diesem Vertrag zurück. Laut Militärexperte Gustav Gressel (45) von der Berliner Denkfabrik ECFR ist die jetzige Stationierung der US-Raketen ein Versuch der NATO, das Gleichgewicht der Kräfte wiederherzustellen: „Russland hat mittlerweile zugegeben, Marschflugkörper mit mehr als 500 Kilometern Reichweite zu besitzen und setzt diese auch in der Ukraine ein.“
Von Washingtoner Seite betonte John Kirby (61), Informationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, dass diese Maßnahme eine Antwort auf die veränderte Sicherheitslage in Europa sei: „Sie hat sich verändert aufgrund dessen, was Herr Putin in der Ukraine getan hat.“
Wachsende Spannungen
Russland sieht in den neuen Raketenstationierungen eine direkte Bedrohung und wirft den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine Beteiligung „am Konflikt rund um die Ukraine“ vor. Peskow ergänzte, dass alle Merkmale des Kalten Krieges mit der direkten Konfrontation zurückkehren. Dies unterstreicht die wachsenden Spannungen und die zunehmende Militarisierung in Europa.
Die Entwicklung zeigt, wie sehr sich die geopolitischen Landschaften in Europa verändern. Angesichts der zunehmenden Aufrüstung und der verschärften Rhetorik von beiden Seiten bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik weiter entwickeln wird und welche Auswirkungen sie auf die internationale Sicherheit haben wird.
– NAG