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Reformer Peseschkian wird neuer iranischer Präsident nach Stichwahl

Iran: Peseschkian gewinnt Präsidenten-Wahl | Politik

Im Iran hat der Reform-Kandidat Massud Peseschkian die Präsidentenwahl gewonnen und sich gegen den Hardliner Said Dschalili behauptet. Diese Wahl steht unter dem Zeichen politischer Umwälzungen und erhöhten Spannungen in der Region.

Eines der herausragenden Merkmale dieser Wahl war die Beteiligung der Wähler, die bei 49,8 Prozent lag. Dieser Prozentsatz ist im Vergleich zu früheren Wahlen von Bedeutung, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie in der ersten Runde nur 40 Prozent betrug – der niedrigste Wert seit der islamischen Revolution von 1979. Insgesamt waren 61 Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen.

Die Wahl selbst wurde vorgezogen, nachdem der Amtsinhaber Ebrahim Raisi am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam. Dies veranlasste das Wahlkomitee, die Wahl schneller durchzuführen. In der ersten Runde konnte keiner der Kandidaten die notwendige Mehrheit erzielen, was eine Stichwahl erforderlich machte.

Massud Peseschkian, der 69 Jahre alt ist und aus dem Nordwesten des Landes stammt, erhielt mehr als 16 Millionen Stimmen, während sein Rivale Said Dschalili auf über 13 Millionen Stimmen kam. Peseschkians Sieg markiert einen wichtigen Moment in der iranischen Politik, da er für Reformen und eine Verbesserung der Beziehungen zum Westen eintritt, was in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage des Landes von zentraler Bedeutung ist.

Peseschkian hat eine beeindruckende Karriere als Mediziner hinter sich, besonders als Herzchirurg in der Millionenstadt Tabris. Während des Ersten Golfkriegs mit dem Irak studierte er Medizin und diente an der Front. Später fungierte er unter der zweiten Präsidentschaft Mohammed Chatamis (2001-2005) als Gesundheitsminister, was ihm wertvolle Regierungserfahrung einbrachte.

Trotz seiner gemäßigten Ansichten gilt Peseschkian als Mann des Systems und stellte sich hinter die Revolutionsgarden. In den Fernsehdebatten betonte er seine wertkonservativen Ansichten, sprach sich aber gleichzeitig für dringend notwendige Reformen aus. Peseschkian setzt sich für ein neues Vertrauen zwischen der Regierung und dem Volk ein, das durch gescheiterte Reformen und wirtschaftliche Miseren politisch desillusioniert ist.

Die Präsidentschaftswahl fand in einer Zeit statt, in der die regionale Spannung aufgrund des Kriegs im Gazastreifen und eines Streits mit dem Westen über das iranische Atomprogramm erhöht war. Hinzu kommt die tiefe Unzufriedenheit im Land angesichts der von Sanktionen betroffenen Wirtschaft.

Peseschkian’s Sieg könnte ein Vorbote für mögliche Veränderungen im Iran sein, wobei viele erwarten, dass er die angespannte Beziehung zum Westen verbessern und auf wirtschaftliche Erholung hinarbeiten wird. Sein Versprechen, das Vertrauen zwischen Regierung und Volk wiederherzustellen, wird als Hoffnungsschimmer in einer Nation gesehen, die sich nach Stabilität und Reformen sehnt.

NAG

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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