Neue Unterkunft in Hechingen eröffnet: Eine Lösung für Geflüchtete und Bedürftige
In der Ermelesstraße in Hechingen wurde eine neue Unterkunft eröffnet, die dringend benötigten Wohnraum für Geflüchtete und Obdachlose bietet. Die Stadt hat in dieses Projekt insgesamt 3,9 Millionen Euro investiert. Laut Michael Werner vom städtischen Bauamt ist die Nachfrage nach solchen Unterkünften in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Baubeginn und Herausforderungen
Der Planungsprozess für das Gebäude begann im Mai 2022. Damals existierte das Gebäude nur als Skizze. Im Juli 2022 wurde der Bau beschlossen, ursprünglich mit einer Kostenschätzung von 3,7 Millionen Euro, die später auf 3,9 Millionen Euro angehoben wurde. Dank eines Förderprogramms des Bundes sicherte sich die Stadt zusätzliche 460.000 Euro, was den Baubeginn erleichterte.
Unterstützung durch Fördermittel
Die Stadt Hechingen musste die Kosten für das Bauprojekt nicht alleine tragen. Ende 2022 wurde ein neues Förderprogramm eingeführt, das etwa 460.000 Euro vom Bund bereitstellte. Diese finanzielle Unterstützung half, das Projekt trotz der Herausforderungen zügig umzusetzen.
Ein schwieriger Standort
Das Bauprojekt stand vor mehreren Herausforderungen, unter anderem aufgrund des schwierigen Baugrunds und der Lage in der zweiten Reihe der Ermelesstraße. Architekt Jörg Richter erklärte, dass Verdrängungssäulen bis zu vier Meter tief in den Boden eingelassen wurden, um den Baugrund tragfähig zu machen. Etwa 1,3 Kilometer dieser Säulen wurden insgesamt installiert.
Vorbildliche Integration
Das Projekt wird als beispielhafte Unterbringung gelobt. Jörg Richter, der das Bauprojekt als Architekt betreute, betont, dass die Stadt Hechingen mit diesem Projekt zeigt, dass Integration ernst genommen wird. Dies wird unter anderem durch das niederschwellige Angebot und die gute Lage der Caritas-Büros untermauert. Die Caritas bietet vor Ort Unterstützung und Beratung für die Bewohner an und ist täglich erreichbar.
Flexible Nutzung der Unterkünfte
Dorothee Müllges, Erste Beigeordnete der Stadt Hechingen, betonte, dass die Unterkunft derzeit für Geflüchtete vorgesehen ist, jedoch auch anderen Bedürftigen zur Verfügung stehen könnte. Die Bindung an den Zweck der Bedürftigenunterkunft besteht für mindestens zehn Jahre. Danach könnte die Nutzung als Sozialwohnraum in Betracht gezogen werden.
Wohngelegenheiten und Ausstattung
Die neue Unterkunft bietet Platz für insgesamt 44 Menschen in verschiedenen Wohnungseinheiten. Es gibt Wohnungen für bis zu sechs Personen, vier Personen und zwei Personen. Zwei dieser Wohnungen sind barrierefrei gestaltet. Die Küchen in den Wohnungen sind offen gehalten, und in den Duschen wurden feststehende Wände sowie Duschvorhänge installiert. Eine Fußbodenheizung, betrieben durch eine Luft-Wärmepumpe, sorgt für angenehme Wärme.
Erneuerbare Energien
Eine 25-kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach soll die Unterkunft mit Strom versorgen. Der erzeugte Strom dient hauptsächlich dem Eigenverbrauch, kann jedoch auch ins Stromnetz eingespeist oder später um einen Speicher erweitert werden.
Abgesehen von den Wohnungen wurde auch ein Mehrzweckraum integriert, in dem Fortbildungen und ähnliche Veranstaltungen stattfinden können. So sollen die Bewohner die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden und besser in die Gesellschaft integriert zu werden.
Einfluss der Politik
Politische Maßnahmen könnten zukünftig eine präventive Rolle spielen, um solchen Engpässen vorzubeugen. Eine Verstärkung der finanziellen Unterstützung durch staatliche Förderprogramme sowie eine bessere Planung und schnellere Realisierung von Wohnbauprojekten sind entscheidende Faktoren. Ebenso könnte eine verstärkte Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen dabei helfen, flexible und schnelle Lösungen für Wohnraummangel zu finden. Indem die Politik frühzeitig auf demografische Veränderungen reagiert und proaktiv in den Wohnungsbau investiert, könnten zukünftige Unterkunftsprobleme vermieden werden.
Hechingen hat mit der neuen Unterkunft in der Ermelesstraße einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Unterbringung von Geflüchteten und Bedürftigen getan und ein Vorbild für andere Gemeinden geschaffen.
– NAG