Müllberge und Drogen-Partys am Flüchtlingszentrum Tegel
Von Paul Wendt
Die Situation rund um das Flüchtlingszentrum Tegel ist zunehmend alarmierend: Müllberge, Drogenhandel und unsichere Verhältnisse prägen das Bild. Der Spandauer Schifffahrtskanal leidet besonders unter der starken Verschmutzung. Dies wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die Lebensbedingungen der Flüchtlinge, sondern stellt auch für die umliegende Gemeinschaft ein ernstes Problem dar.
Am Mittwoch haben sich Vertreter der Bezirksämter Charlottenburg-Wilmersdorf und Rudow, der Staatskanzlei Berlin sowie des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin (LAF) vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Es wurde beschlossen, in den kommenden Tagen einen Katalog mit konkreten Lösungsvorschlägen zu erstellen. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Lebensqualität der Flüchtlinge sowie der Sicherheit in der Umgebung.
Andrea G. (38), die täglich am Kanal entlangfährt, bringt es auf den Punkt: „Vielleicht würde es helfen, den Dialog zu suchen und gemeinsam etwas an der Situation zu ändern. Ein Grillplatz würde sicher auch helfen.“ Dies zeigt, wie wichtig gemeinschaftliche Lösungen und ein offener Dialog zwischen Behörden und Anwohnern sind.
Ein Blick auf die aktuelle Müllsituation unter der Autobahnbrücke am ehemaligen Flugplatz Tegel verdeutlicht den Handlungsbedarf. Klaus I. (68) merkt an: „Alle zwei Wochen eine kleine Reinigungsaktion durch das Ordnungsamt ist zu wenig“. Offensichtlich sind regelmäßigere und umfassendere Reinigungsmaßnahmen unerlässlich, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Klaus I. und Ilona I., die seit Jahrzehnten ihren Garten in der Umgebung bewirtschaften, betonen die Notwendigkeit von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten: „5000 Menschen auf engstem Raum, denen muss man ja auch was bieten.“ Sie schlagen die Einrichtung eines Grillplatzes und eines Spielplatzes vor. Dies könnte nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt fördern.
Ein weiteres großes Problem ist die Sicherheit. „Abends machen die Menschen mit den Drogendealern Party an den Autos. Aber die Bezirksämter streiten sich ja nur um Zuständigkeiten“, kritisiert Klaus I. (68). Er fordert mehr Sicherheitsmaßnahmen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Andrea G. erinnert daran, dass es sich bei den Betroffenen um Menschen mit Fluchthintergrund handelt: „Ich sehe hier Menschen ihre Wäsche waschen.“ Dieser humanitäre Aspekt darf nicht vergessen werden und unterstreicht die Dringlichkeit der Maßnahmen.
Die durch offene Feuer entstehende Gefahr ist ein weiterer besorgniserregender Punkt. „Die Umwelt leidet genauso unter dem ganzen Plastikmüll und wir haben Angst, dass die offenen Feuer mal auf die Bäume überschlagen“, warnen Klaus I. und Ilona I.
Präventionsmöglichkeiten durch die Politik
Um solche Situationen in Zukunft zu verhindern, ist eine proaktive Herangehensweise der Politik unabdingbar. Eine bessere Koordination zwischen den Bezirksämtern und eine klare Zuweisung von Zuständigkeiten könnten Streitigkeiten verhindern und effizientere Maßnahmen ermöglichen. Zusätzlich wäre es ratsam, regelmäßige und umfassende Reinigungsaktionen durch das Ordnungsamt durchzuführen.
Darüber hinaus sollten Freizeit- und Sicherheitskonzepte integriert werden, um den sozialen Zusammenhalt und die Sicherheit zu fördern. Dies könnte durch die Einrichtung von Grillplätzen und Spielplätzen sowie durch verstärkte Polizeipräsenz erreicht werden.
Letztlich könnte der Dialog mit den Flüchtlingen helfen, deren Bedürfnisse besser zu verstehen und darauf abgestimmte Angebote zu schaffen. Dies würde nicht nur die Lebensqualität der Flüchtlinge verbessern, sondern auch ein harmonisches Miteinander mit den Anwohnern fördern.
– NAG