US-Wahlkampf 2024: Präsident Joe Biden auf Terminen wie ausgewechselt | Politik
Die politische Landschaft in den USA steht Kopf, und Joe Biden spielt dabei eine zentrale Rolle. Der 81-jährige US-Präsident befindet sich momentan mitten in einem intensiven Wahlkampf gegen seinen Herausforderer Donald Trump (78). Kürzlich reiste Biden in den US-Staat Michigan, wo er sowohl starke als auch schwache Momente zeigte – seinen Unterstützern und Kritikern gleichermaßen.
Am Freitag, den 12. Juli 2024, ging es für Biden auf einen herausfordernden Terminmarathon. Erst besuchte er eine Highschool nahe Detroit, einem Ort, der symbolisch für seinen bisherigen Wahlkampf steht. Während der Wahlkampftournee 2020 hatte er dort sein Versprechen abgegeben, nur eine Amtszeit zu erfüllen und eine „Brücke zu einer neuen Generation“ zu schaffen. An diesem Tag jedoch zeigte Biden keinen Hinweis auf einen Rückzug.
Vor einer jubelnden Menge von mehreren hundert Demokraten wirkte Biden wie die Reinkarnation des kämpferischen Politikers, den viele aus seiner Wahlkampagne von vor vier Jahren kennen. „Ich trete an!“, brüllte er entschlossen. Trump bezeichnete er als „verurteilten Verbrecher“ und warnte eindringlich vor dessen Ambitionen, die USA in eine Diktatur zu verwandeln. Diese kämpferische Rede, unterstützt durch einen Teleprompter, zeigte Biden in Höchstform: Faust geballt, aufrecht am Rednerpult – die Nation schaute zu.
Doch Bidens Tag in Michigan hatte auch dunklere Momente. Nur 24 Stunden zuvor hatten viele besorgte Blicke einen anderen Biden gesehen: Ein US-Präsident, der während der Nato-Konferenz verbale Aussetzer zeigte. Während eines Wahlkampfauftritts in einem Restaurant war seine körperliche Verfassung deutlich angeschlagen. Mit heiserer Stimme, häufigen Räuspern und abgebrochenen Sätzen gab Biden ein schwaches Bild ab. Als die Menschen um ihn herum still wurden, versuchte er zu beruhigen: „Ich verspreche euch, ich bin OK…“
Die Uneinheitlichkeit seiner Auftritte könnte für die Demokraten problematisch werden. Innerparteilich gibt es bereits Unruhe. 19 Kongress-Mitglieder haben Biden aufgefordert, von einer erneuten Kandidatur abzusehen. Mike Levin (45), ein wichtiger Abgeordneter, betonte: „Es ist Zeit für Präsident Biden, die Fackel weiterzureichen.“ Auch Hakeem Jeffries (53), Fraktionsführer im Repräsentantenhaus, sprach die Bedenken der Partei gegenüber Biden an und plädierte für eine Diskussion über den „Weg vorwärts“.
Diese Unruhe innerhalb der Demokraten-Partei steht im krassen Gegensatz zu Bidens jüngstem Auftritt in Detroit. Während Biden auf Angriffskurs geht, befindet sich seine Partei in Schockstarre. Der Wahlkampf 2024 ist noch lange nicht entschieden, und die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Biden die Unterstützung seiner Partei erhalten wird oder ob ein Wechsel an der Parteispitze unausweichlich wird.
In den kommenden Wochen wird die US-amerikanische Öffentlichkeit Bidens Auftritte mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgen. Jede Rede, jeder öffentliche Auftritt könnte zum Zünglein an der Waage werden, ob Biden seine politische Karriere fortsetzen kann oder ob die Demokraten einen neuen Kandidaten ins Rennen schicken.
Ein Wahlkampf voller Höhen und Tiefen hat begonnen, und die Welt blickt gespannt auf die nächsten Schritte des US-Präsidenten.
– NAG