CDU-Ratsherr alarmiert: Wachsende Kriminalität durch jugendliche Banden in Köln
In den letzten Monaten haben sich die Sicherheitsbedenken in Köln signifikant verstärkt, besonders im Bereich Ebertplatz und Umgebung. Der CDU-Ratsherr Florian Weber (43) meldete am Mittwoch, den 31. Juli 2024, gegenüber EXPRESS.de, dass es eine unerwartete Zunahme an brutalen Überfällen in der Stadt gebe. Besondere Aufmerksamkeit erregt dabei eine jugendliche Bande, die für zahlreiche Straftaten verantwortlich gemacht wird.
Angespannte Lage im Herzen Kölns
Bereits seit längerem war der Ebertplatz als Drogen-Hotspot bekannt. Doch die gegenwärtige Situation ist laut Florian Weber beunruhigender denn je. Er schilderte, wie skrupellose Jugendliche tagsüber und nachts in der Gegend operieren und ihre Opfer auf offener Straße angreifen. Die Vorfälle reichen von Einbrüchen in Kellern und Geschäften bis hin zu brutalen Raubüberfällen, bei denen den Opfern Schmuck von Hals gerissen wird.
Ein besonders besorgniserregender Fall ereignete sich am Montag, den 29. Juli 2024, als einer 49-jährigen Frau in der Zwischenebene der U-Bahnhaltestelle Ebertplatz die Goldkette gestohlen wurde, nachdem sie von einem Jugendlichen angesprochen worden war. Solche Ereignisse tragen zu einem Klima der Angst bei, das die Bewohner und Geschäftsleute in den betroffenen Vierteln stark belastet.
Polizeiliche Maßnahmen und Herausforderungen
Die Polizei hat bereits mehrere Tatverdächtige festgenommen und eine Jugendeinrichtung durchsucht, wobei mutmaßliches Diebesgut – von Goldketten über Smartphones bis hin zu teuren Kopfhörern – sichergestellt wurde. Trotzdem bleibt die Situation angespannt. Der Ratsherr betont, dass die neue Art der Kriminalität eine größere Herausforderung darstellt als die traditionelle Drogenszene. „Die klassischen Dealer lassen sich vom KVB-Sicherheitsdienst verscheuchen, ‚die Neuen‘ sind deutlich rücksichtsloser“, erklärt Florian Weber.
Kritik an der Positionierung der Jugendeinrichtung
Ein erheblicher Teil der Kritik richtet sich auch gegen die Positionierung einer Jugendeinrichtung für geflüchtete Jugendliche. Seit Februar 2024 sind dort alleinreisende, geflüchtete junge Menschen untergebracht. Diese Einrichtung liegt jedoch in unmittelbarer Nähe zu den Kriminalitätsschwerpunkten Breslauer Platz und Ebertplatz, was laut Weber keine ideale Standortentscheidung darstellt.
Langfristige Maßnahmen für mehr Sicherheit
Die gegenwärtige Situation in Köln erfordert umfassende und langfristige Maßnahmen, um die Sicherheit in der Stadt wiederherzustellen. Eine Möglichkeit zur Prävention solcher kriminellen Aktivitäten liegt in der verstärkten Polizeipräsenz in den betroffenen Gebieten. Außerdem sollten Sicherheitskonzepte entwickelt werden, die gezielt den Schutz von Geschäftsleuten und Bewohnern stärken.
Zudem ist eine engere Zusammenarbeit zwischen den sozialen Einrichtungen und den Sicherheitsbehörden notwendig. Präventive Maßnahmen für Jugendliche, insbesondere für solche mit Migrationshintergrund, könnten helfen, kriminelle Laufbahnen zu verhindern. Programme, die Bildung, soziale Integration und berufliche Ausbildung gezielt fördern, sind essenziell für eine nachhaltige Lösung des Problems.
Ein weiteres wichtiges Element könnte die Überarbeitung der Stadtplanung sein. Die richtige Platzierung von Jugendeinrichtungen ist ebenso entscheidend wie die Schaffung sicherer öffentlicher Räume, in denen sich Bürger ohne Angst bewegen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Politik proaktiv handeln sollte, um derartigen kriminellen Entwicklungen vorzubeugen. Durch gezielte Präventionsarbeit und effektive Sicherheitsmaßnahmen kann langfristig eine Entlastung und Verbesserung der Sicherheitslage in Köln erreicht werden.
– NAG