In Hamburg kam es zu einem tragischen Vorfall, bei dem eine 36-jährige Frau so große Angst hatte, dass sie aus dem vierten Stock ihres Balkons sprang. Der dramatische Vorfall ereignete sich im Stadtteil Eilbek und führte letztendlich zum Tod der Frau. Als die Rettungskräfte eintrafen, war die Frau zunächst noch ansprechbar und nannte ihnen den Namen ihres Ex-Freundes, Anouar Benjemia (32). Trotz sofortiger medizinischer Hilfe erlag sie jedoch später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Der schreckliche Vorfall passierte am 17. August um 16:27 Uhr in der Schellingstraße. Nach dem rund 15 Meter tiefen Sturz verschlechterte sich der Zustand der Frau am Tatort derart, dass sie auf dem Weg ins Krankenhaus reanimiert werden musste. Das Trauma war augenscheinlich so schwerwiegend, dass die Wiederbelebungsversuche leider erfolglos blieben.
Haftbefehl gegen Ex-Freund
Als die Ermittler die Wohnung der Verstorbenen durchsuchten, fanden sie Anzeichen einer schweren Auseinandersetzung. Überall in der Wohnung war Blut zu sehen und es herrschte große Verwüstung. Die Kriminaltechniker konnten klare Hinweise auf eine körperliche Auseinandersetzung dokumentieren. Diese Vermutungen wurden auch bei der Obduktion bestätigt, bei der deutliche Spuren von Gewalt festgestellt wurden.
Die Mordkommission (LKA 41) übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der Ex-Freund Anouar Benjemia. Die Staatsanwaltschaft erwirkte beim Amtsgericht Hamburg einen Europäischen Haftbefehl gegen den Marokkaner wegen des dringenden Tatverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge.
Staatsanwaltschaft ordnete Öffentlichkeitsfahndung an
Laut einem Polizeisprecher gibt es momentan keine Hinweise, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt. Es konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass Benjemia die Frau in die Tiefe gestoßen hat. „Der Mann steht im Verdacht, die 36-Jährige in der Wohnung körperlich attackiert zu haben, woraufhin sie mutmaßlich aus Furcht vom Balkon sprang“, sagte der Polizeisprecher.
Da sämtliche Fahndungsmaßnahmen bislang ergebnislos blieben, hat die Staatsanwaltschaft nun eine öffentliche Fahndung mit Bildern des Verdächtigen angeordnet. Menschen, die Hinweise auf den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen geben können oder Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Nummer ☎ 040/4286-56789 zu melden.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf m.bild.de.