Duisburg: DHL liefert keine Pakete mehr in Problem-Hochhaus „Weißer Riese“ | Regional
In Duisburg hat DHL beschlossen, die Paketzustellung in einem riesigen Hochhaus, das als „Weißer Riese“ bekannt ist, einzustellen. Das Gebäude im Stadtteil Hochheide, das 320 Wohnungen und 20 Stockwerke umfasst, wird von DHL aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht mehr beliefert.
Was ist passiert? Der Paketzustelldienst DHL hat es als zu gefährlich eingestuft, weiterhin Pakete an dieses Hochhaus zu liefern. Eine DHL-Sprecherin erläuterte, dass die Zustellung für ihre Mitarbeiter nicht mehr zumutbar sei, da es wiederholt zu bedrohlichen Situationen gekommen sei.
Der „Weiße Riese“ hat sich durch zahlreiche Vorkommnisse einen zweifelhaften Ruf erworben. Die örtliche Polizeibehörde berichtete jedoch, dass die Anzahl der offiziellen Anzeigen an dieser Adresse in diesem Jahr bisher relativ gering sei. Eine Polizeisprecherin erwähnte jedoch das Vorhandensein eines „Dunkelfeldes“, also möglicher Straftaten, die nicht zur Anzeige gebracht werden und deshalb in den Statistiken nicht erscheinen.
Bewohnerin Katrin Hausmann erklärte dem WDR: „Die Menschen warten hier in Gruppen auf die Paketzusteller. Sie wollen die Pakete klauen.“ Andere Bewohner teilen ähnliche Ängste und berichten von Einbrüchen und alltäglichen Unsicherheiten im Hochhaus.
Warum ist das wichtig? Ein solcher örtlich begrenzter Zustellstopp von DHL ist in Deutschland einmalig. Betroffene Bewohner müssen nun ihre Pakete in einer Postfiliale abholen, die jedoch eine halbe Stunde Fußweg entfernt liegt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Bewohner, die sich durch diese Maßnahme zusätzlich belastet fühlen.
Probleme und Herausforderungen
Die Bewohner des „Weißen Riesen“ beklagen sich nicht nur über die neue Zustellsituation, sondern auch über die allgemeinen Lebensumstände im Gebäude. Viele leben unter falschen Namen, und es landen täglich hunderte Briefe ungelesen im Müll. Die mangelnde Beschriftung der Briefkästen und Klingeln stellt ein weiteres Problem dar, das die Zustellung erschwert. Die Stadt Duisburg ist sich dieser Problematik bewusst, hat jedoch bisher keine Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern.
Während DHL die Lieferung eingestellt hat, liefern andere Zustelldienste wie DPD und GLS weiterhin Pakete aus. DPD bietet weiterhin Haustürzustellungen an, und GLS setzt besonders geschulte Fahrer ein, die speziell für diese Herausforderungen ausgebildet sind. Dennoch kommt es bundesweit immer wieder zu Beschimpfungen und Gewaltandrohungen gegen Zusteller.
Reaktionen und Meinungen
Die Meinungen der Bewohner über die Entscheidung von DHL sind geteilt. Einige zeigen Verständnis und erkennen die schwierigen Zustände vor Ort an, während andere die Maßnahme als übertrieben sehen und meinen, DHL mache aus einer Mücke einen Elefanten.
Ein solcher Zustand von Unsicherheit und schlechten Lebensbedingungen kann durch politische Maßnahmen möglicherweise verhindert werden. Behörden könnten durch gezielte Aufklärungs- und Sicherheitsmaßnahmen in Problemvierteln präventiv tätig werden. Des Weiteren könnten Städte und Kommunen stärker in die sozialen und baulichen Strukturen solcher Gebäude investieren, um die Lebensqualität zu erhöhen und kriminelle Aktivitäten zu minimieren.
Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadt Duisburg und die Regierung ergreifen werden, um die Sicherheit der Zusteller und die Lebensbedingungen der Bewohner des „Weißen Riesen“ nachhaltig zu verbessern.
– NAG