Deutschland

Welpen unter dem Weihnachtsbaum: Ein Traum, der zum Albtraum wird!

In Deutschland ist der illegale Welpenhandel zu einem verheerenden Problem geworden, das zahlreiche Familien und unzählige Tiere in die Irre führt. Immer wieder werden Hundewelpen über Online-Plattformen zu erschwinglichen Preisen angeboten, die oft im Hintertreffen leiden. Diese Welpen kommen häufig aus illegalen Zuchten in Osteuropa und werden über die Grenze geschmuggelt, vor allem in Regionen wie Slubice, der polnischen Nachbarstadt von Frankfurt (Oder). Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ beobachtet diesen heimlichen Handel seit 15 Jahren und warnt, dass viele Berliner in dem Glauben nach Polen reisen, ein gesundes Tier zu kaufen, nur um dann ein vom Händler ausgehändigt resistentes Tier zu erhalten. Die Weihnachtszeit ist dabei für diesen illegitimen Markt besonders ertragreich, da viele sich einen neuen vierbeinigen Begleiter wünschen, was die dunklen Machenschaften weiter anheizt.

Organisierte Kriminalität und schockierende Zustände

Laut Thiesmann wird der Welpenhandel mittlerweile als organisierte Kriminalität eingestuft, vergleichbar mit Drogenhandel. Diese Machenschaften sind gut strukturiert: Tiere werden ohne notwendigen Impfungen und unter katastrophalen Bedingungen in Osteuropa aufgezogen und erreichen mitunter bereits in einem Alter von nur drei bis vier Wochen die deutschen Grenzen. Dies macht die Tiere nicht nur anfälliger für Krankheiten wie Parvovirose, sondern bringt auch ernsthafte gesundheitliche Risiken für die neuen Besitzer mit sich. Im Falle von Entzündungen in der Gesundheitsversorgung kann es zu hohen Tierarztkosten kommen und im schlimmsten Fall können die Welpen sogar sterben, was die Besitzer emotional stark belastet, wie Jana Feister, die Leiterin des Frankfurter Tierheims, bestätigt. Wenn die Tiere dann an der Grenze beschlagnahmt werden, müssen sie oft in Quarantäne.

Der illegale Welpenhandel hat sich während der Corona-Pandemie weiter verschärft. Heather D. von WEB.DE berichtet, dass in dieser Zeit die schwarze Marktnachfrage explodierte, und schätzt, dass monatlich etwa 50.000 Welpen über die europäischen Länder gehandelt werden. Die Anonymität des Internets macht es besonders schwierig, seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden. Tierschützer empfehlen, beim Kauf von Tieren aus dem Tierheim zu suchen, da diese Initiative nicht nur kranken Tieren hilft, sondern auch selbst verantwortungsvoll zu einem positiven Tierleben beitragen kann.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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