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Regionale Unterschiede in der Pflege: Wo die Hilfe am dringendsten fehlt!

Die Pflegebedürftigkeit in Deutschland nimmt dramatisch zu, und eine aktuelle Studie zeigt auf, dass es dabei signifikante regionale Unterschiede gibt. Laut dem Wissenschaftlichen Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) gab es 2023 die höchsten Anteile an Pflegebedürftigen, vornehmlich in Ostdeutschland sowie den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Saarland. In diesen Regionen waren zwischen 9,1 und 17,1 Prozent der gesetzlich Versicherten pflegebedürftig, während in Städten wie München und Freising die Zahlen drastisch niedriger lagen – dort waren nur 3,4 bis 3,7 Prozent betroffen, wie die rbb24 berichtet. Insgesamt stieg die Zahl der Pflegebedürftigen seit der Einführung eines neuen Pflegebegriffs im Jahr 2017 von 3,3 Millionen auf 5,2 Millionen im Jahr 2023.

Ein weiterer Aspekt der Studie, die im Pflege-Report 2024 veröffentlicht wurde, beleuchtet die enorme Variabilität in der Pflegeprävalenz in Deutschland. Insbesondere in den fünf Landkreisen mit dem höchsten Anstieg der Pflegebedürftigkeit zwischen 2017 und 2023 verzeichnete man einen Zuwachs von bis zu 143,8 Prozent. Während der Bundesdurchschnitt bei einem Anstieg von 57 Prozent lag, blieben in einigen Regionen, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, die Raten unter 5,7 Prozent. Die Forscher betonen, dass die gestiegene Pflegebedürftigkeit nicht nur auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen ist, da in 396 von 400 Landkreisen die tatsächliche Pflegeprävalenz über den demographisch zu erwartenden Werten lag.

Pflegeleistungen und regionale Unterschiede

Zusätzlich zeigt die Auswertung von Pflegeleistungen, dass in Gebieten mit höheren Pflegebedürftigen häufig Geldleistungen in Anspruch genommen werden, während in Teilen Ostdeutschlands eher Sach- und Kombinationsleistungen dominieren. Die Daten belegen, dass etwa in einem Großteil der Landkreise in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz weniger als 15,6 Prozent der Versicherten diese Leistungen nutzen. Es wird angestrebt, die Pflegeinfrastruktur passgenau zu planen, wobei auch regionale Faktoren wie das Durchschnittsalter und der Anteil an Demenzerkrankungen berücksichtigt werden müssen, so die Leiterin des Forschungsbereichs Pflege am WIdO, Susann Behrendt.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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