NAG/NAG Redaktion – Der Bundesparteitag der Linkspartei in Halle an der Saale läuft bis Sonntag und verspricht ein entscheidendes Ereignis für die Partei zu werden. Trotz ihrer aktuellen Herausforderungen zeigt sich die Stimmung unter den 470 Delegierten überraschend zuversichtlich. Die scheidende Parteivorsitzende Janine Wissler erklärte in ihrer letzten Rede, die Abspaltung von Sahra Wagenknecht sei unvermeidbar gewesen und betonte die Notwendigkeit, als linke Partei klare Positionen zu Asyl und Menschenrechten zu verteidigen. Wissler und ihr Mitvorsitzender Martin Schirdewan treten nicht erneut an; ihre möglichen Nachfolger sind Ines Schwerdtner und Jan van Aken, die sich am Samstag den Delegierten vorstellen.
Ein Höhepunkt des Treffens war die gestrige Debatte über den Nahostkonflikt, die aufgrund interner Spannungen als konfliktgeladen galt. Jan van Aken präsentierte jedoch einen Kompromiss, der sowohl den Terror der Hamas als auch die Menschenrechtsverletzungen der israelischen Armee anprangerte und die Solidarität mit Opfern auf allen Seiten betonte. Der Antrag wurde mit breiter Zustimmung angenommen und sorgte für Erleichterung unter den Delegierten. In einer bewegenden Ansprache erinnerte Ismet Tekin, ein Überlebender des antisemitischen Anschlags in Halle, an die Verantwortung jedes Einzelnen, für Menschlichkeit einzutreten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch Bodo Ramelow, der langjährige Ministerpräsident Thüringens, der ein starkes Zeichen für die Neuausrichtung der Partei setzte. Weitere Informationen zum Parteitag finden Sie bei taz.de.