Deutschland

Gerichtsvollzieher im Visier: Zunehmende Übergriffe in Baden-Württemberg

NAG/NAG Redaktion – Gerichtsvollzieher in Baden-Württemberg sehen sich einer wachsenden Gefahr ausgesetzt, während sie Zwangsräumungen durchführen. Die Übergriffe auf Justizvertreter haben alarmierende Ausmaße angenommen, mit 177 gemeldeten sicherheitsrelevanten Vorfällen im Jahr 2023, einem vierjährigen Höchststand. Besonders aufregend wird es für Gerichtsvollzieher wie Thomas Hannß, der sich am Montag in Denkendorf mit seiner schusssicheren Weste auf einen Einsatz vorbereitete, um eine Mietwohnung zu räumen, da die Mieterin seit Januar keine Miete mehr gezahlt hat. Trotz der anwesenden Polizei bleibt ein Restrisiko, das niemand leugnen kann.

Nach einem Vorfall, bei dem ein Gerichtsvollzieher mit einer Motorsäge bedroht wurde, setzt das Landesjustizministerium auf striktere Sicherheitsmaßnahmen: Warnmelder, Polizeibegleitung und eine digitale Anlaufstelle für Anfeindungen in sozialen Medien sollen Justizmitarbeitern bieten, was sie zur Wahrung ihrer Sicherheit benötigen. Justizministerin Marion Gentges drängt auf eine gesellschaftliche Wende gegen Respektlosigkeit im Umgang mit staatlichen Stellen und unterstützt darüber hinaus die Verschärfung des Strafrechts für Bedrohungen gegen Justizvertreter. Für Hannß verlief sein jüngster Einsatz mild – die Mieterin war nicht anwesend. Doch sicher ist sicher, und so wird er auch beim nächsten Mal wieder seine schusssichere Weste tragen. Weitere Informationen dazu bietet www.tagesschau.de.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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